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Macht Corona dumm? – Studie sieht intellektuelle Defizite nach COVID-19-Erkrankung

Die Wissenschaftszeitschrift "The Lancet" publizierte eine Studie, die Zusammenhänge zwischen überstandener COVID-19-Erkrankung und schlechterem Abschneiden bei Intelligenztests entdeckt hat. Die Studie versteht sich als Ausgangspunkt für weitere Forschungen zu dem Thema.
Macht Corona dumm? – Studie sieht intellektuelle Defizite nach COVID-19-ErkrankungQuelle: www.globallookpress.com

Menschen, die sich von einer COVID-19-Erkrankung erholt haben, neigen dazu, bei einem Intelligenztest deutlich schlechter abzuschneiden als diejenigen, die sich nicht mit dem Virus angesteckt haben, behauptet eine neue Studie, die in der Zeitschrift The Lancet EClinicalMedicine veröffentlicht wurde. Laut der Studie kann die Erkrankung zu einer erheblichen Beeinträchtigung der kognitiven Fähigkeiten führen – insbesondere, wenn es einen schweren Krankheitsverlauf gab.

Der leitende Forscher der Studie, Adam Hampshire, sagte gegenüber der Online-Plattform PsyPost, dass die Eskalation der COVID-19-Fälle in Großbritannien zeitlich mit einer umfangreichen Untersuchung über die kognitive und mentale Gesundheit der Briten zusammenfiel, die er im Rahmen der Zusammenarbeit "BBC2 Horizon: The Great British Intelligence Test" durchführte. Adam Hampshire ist als Associate Professor im Computational, Cognitive and Clinical Neuroimaging Laboratory am Imperial College London tätig.

"Der Test umfasste eine Reihe von Aufgaben zur Messung verschiedener Dimensionen kognitiver Fähigkeiten, die sowohl für die Anwendung in der Citizen Science [Anm.d.Red.: Forschungsprojekte unter Mithilfe von oder komplett durch interessierte Laien] als auch in der klinischen Forschung konzipiert worden waren. Einige meiner Kollegen kontaktierten mich parallel dazu und wiesen darauf hin, dass dies eine Möglichkeit bot, wichtige Daten darüber zu sammeln, wie sich die Pandemie und die COVID-19-Krankheit auf die psychische Gesundheit und die Kognition auswirkten", so Hampshire.

Er habe das Gleiche gedacht, habe sich also entschlossen zu helfen. Dazu habe er die Studie um Informationen über die COVID-19-Erkrankung und über die Auswirkungen der Pandemie auf das tägliche Leben im Allgemeinen erweitert. Für ihre Studie analysierten Hampshire und sein Team die Daten von 81.337 Teilnehmern, die den Intelligenztest zwischen Januar und Dezember 2020 absolvierten. Von der gesamten Stichprobe berichteten 12.689 Personen, dass sie COVID-19 überstanden hätten – mit unterschiedlich schweren Verläufen.

Nach der Kontrolle für Faktoren wie Alter, Geschlecht, Händigkeit, Muttersprache, Bildungsniveau und andere Variablen fanden die Forscher heraus, dass diejenigen, die an COVID-19 erkrankt waren, im Intelligenztest tendenziell schlechter abschnitten als diejenigen, die nicht erkrankt waren. Die größten Defizite wurden bei Aufgaben beobachtet, die logisches Denken, Planung und Problemlösung erforderten, "was mit Berichten über Long COVID [Langzeit-COVID] übereinstimmt, bei denen 'Gehirnnebel', Konzentrationsschwierigkeiten und Probleme, die richtigen Worte zu finden, üblich sind", so die Forscher.

Frühere Forschungen hatten ebenfalls bereits ergeben, dass ein großer Teil der von COVID-19 Genesenen von neuropsychiatrischen und kognitiven Komplikationen betroffen sei.

"Wir müssen vorsichtig sein, denn es sieht so aus, als ob das Virus die Kognition beeinträchtigen könnte. Wir verstehen nicht ganz, wie, warum oder wie lange, aber wir müssen es dringend herausfinden. In der Zwischenzeit sollten Sie keine unnötigen Risiken eingehen und sich impfen lassen", so Hampshire gegenüber PsyPost.

Das Ausmaß der kognitiven Minderleistung sei auch mit dem Schweregrad der Erkrankung assoziiert, wobei diejenigen, die an einem Beatmungsgerät angeschlossen waren, die größten Defizite aufwiesen. Das beobachtete Defizit bei COVID-19-Patienten, die an ein Beatmungsgerät angeschlossen waren, entsprach einem Rückgang des IQ um sieben Punkte. Das Defizit war sogar größer als die Defizite, die bei Personen beobachtet wurden, die zuvor einen Schlaganfall erlitten hatten und über Lernschwächen berichteten. Zu den selbst eingeräumten Vorbehalten gegenüber der Studie sagte Hampshire:

"Der wichtigste Vorbehalt ist, dass wir nicht wissen, was die mechanistische Basis der beobachteten COVID-Kognitions-Assoziation ist. Wir wissen auch nicht, wie lange eine Auswirkung auf die Kognition andauern könnte. Ich stelle die Bewertungstechnologie für eine Reihe von Studien zur Verfügung, die jetzt versuchen, diese Fragen zu beantworten."

Obwohl eine kleine Untergruppe von 275 Teilnehmern den Intelligenztest sowohl vor als auch nach einer Erkrankung mit COVID-19 absolvierte, wurde in der Studie hauptsächlich eine Querschnittsmethodik verwendet, was die Möglichkeit einschränkt, eindeutige Schlüsse über Ursache und Wirkung zu ziehen. Die große und sozioökonomisch heterogene Stichprobe erlaubt es den Forschern jedoch, eine Vielzahl von potenziell mitverursachenden Variablen zu kontrollieren, einschließlich bereits bestehender Erkrankungen.

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