International

Haiti: Präsident Moïse von Unbekannten erschossen

Bei einem nächtlichen Angriff auf die Privatresidenz des Präsidenten in Port-au-Prince wurde Moïse erschossen. Wer hinter dem Angriff steht, ist noch nicht bekannt.

Der Präsident der Inselrepublik Haiti Jovenel Moïse ist bei einem Anschlag ermordet worden, erklärte der geschäftsführende Ministerpräsident Claude Joseph in einer Pressemitteilung am Mittwoch. Eine Gruppe von Unbekannten soll eine Stunde nach Mitternacht in Moïses Privatresidenz eingedrungen und den Staatschef erschossen haben. Auch dessen Ehefrau Martine Moïse sei schwer verletzt worden. Sie liegt laut Berichten lokaler Medien im Krankenhaus. Einige der Angreifer sollen Spanisch gesprochen haben.

Joseph verurteilte in seiner Erklärung den Angriff als "abscheulichen, unmenschlichen und barbarischen Akt". Er rief die Bevölkerung dazu auf, Ruhe zu bewahren. Die Sicherheitskräfte hätten die Lage im Land unter Kontrolle. 

Seit Anfang des Jahres regierte Moïse per Dekret, da Haiti seit Januar 2020 kein Parlament mehr hat. Die für Oktober 2019 vorgesehenen Wahlen wurden nach Protesten gegen den Präsidenten abgesagt. Gegen Moïse wurden Korruptionsvorwürfe erhoben. Viele Haitianer waren der Ansicht, dass der Präsident vor allem durch die ehemalige Besatzungsmacht USA im Amt bleiben konnte.

Moïse hatte noch kurz zuvor einen neuen Ministerpräsidenten ernannt, jedoch führt der Amtsinhaber Joseph die Geschäfte kommissarisch weiter.

Ende September sollen in Haiti Präsidentschafts- und Parlamentswahlen stattfinden. Zudem ist ein Verfassungsreferendum vorgesehen. 

Die Inselrepublik wird seit Jahren von organisierter Kriminalität geplagt. Das Land befindet sich in einer tiefen politischen und wirtschaftlich-sozialen Krise.

Im Februar dieses Jahres hatte Präsident Moïse erklärt, dass die Sicherheitskräfte des Landes einen Putschversuch gegen ihn zerschlagen hätten. Die Putschisten hätten auch versucht, ihn umzubringen. Damals nahmen die Sicherheitsbehörden 23 Personen fest.

Mehr zum Thema - Massenproteste in Haiti: Worum es der Bevölkerung wirklich geht (Video)

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.