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Afghanistan: Mehr "Ortskräfte der Bundeswehr" kommen samt Angehörigen nach Deutschland

Bisher fanden 3.400 Menschen Unterstützungskräfte aus Afghanistan Unterkunft in Deutschland. Sie waren in ihrer Heimat für die Bundeswehr und andere deutsche Institutionen tätig und sehen sich nun wachsender Gefährdung ausgesetzt. Aufgrund des zügigen Truppenabzugs könnten ab Juli weitere 2.000 nach Deutschland einreisen.
Afghanistan: Mehr "Ortskräfte der Bundeswehr" kommen samt Angehörigen nach DeutschlandQuelle: www.globallookpress.com © Jan Woitas/dpa

Der zügige Abzug der Bundeswehr aus Afghanistan lässt auch die Zahl von Afghanen schnell ansteigen, die jetzt in Deutschland Schutz suchen. Bisherige afghanische Unterstützungskräfte für Deutschland und deren Angehörige haben ein Anrecht auf Schutz, wie es in einem 2013 festgelegten Programm geregelt ist. Seither sind bereits 3.394 Menschen aus dem Land nach Deutschland gekommen, meldet aktuell die dpa.

Unter ihnen waren 798 als sogenannte "Ortskräfte" beschäftigt sowie 2.596 Angehörige von diesen Beschäftigten. Ehemalige afghanische Beschäftigte für  die Bundeswehr, das Auswärtigen Amtes, für Institutionen der deutschen Entwicklungszusammenarbeit und sowie für drei Stiftungen sind nach den geltenden deutschen Bestimmungen berechtigt, einen Antrag dafür zu stellen. Hinzu kommen noch Afghanen, die für die Bundespolizei tätig waren. Jeder Berechtigte darf alle seine Kinder sowie Ehefrau bzw. Ehemann mitbringen. Zweitfrauen und weitere Angehörige dürften nicht mitreisen.

Die bisher für Deutschland tätigen afghanischen Bürger werden von den Taliban und anderen Kräften als Unterstützer einer ausländischen Besatzungsmacht angesehen und oft direkt bedroht. Bisher gilt das genannte Programm für Ortskräfte, die vor der  Antragstellung zuletzt zwei Jahre für die deutschen Einrichtungen tätig waren. Umstritten ist, ob das Programm wegen der wachsenden Gefahrenlage in Afghanistan auch noch für ehemals Beschäftigte weiter zurück in der Vergangenheit gelten solle.

Gegenwärtig läuft ein Verfahren beim Bundesamt für Migration über die gültigen Anträge von 405 Ortskräften mit rund 1.500 Angehörigen. Mit deren Einreise in Deutschland ist somit ab Juli zu rechnen. Notwendig wurde dieses Verfahren, nachdem im Mai der beschleunigte Truppenabzug bis zum Ende des Sommers begonnen wurde.

Sollte die Frist von zwei Jahren Beschäftigung rückwirkend wegfallen, so könnten mehrere Tausend an Anträgen hinzukommen, wie dpa ausführt. Das Bundesverteidigungsministerium gab an, sollten alle bisher noch nicht Antragsberechtigten von früheren Beschäftigten ihre Gefährdung anzeigen, so wäre mit einer Aufnahme von weiteren rund 350 früheren Ortskräften zu rechnen. Zuzüglich von deren Angehörigen wären das etwa 1.500 Personen. Nicht berücksichtigt sind dabei bisherige afghanische Mitarbeiter von deutschen Unternehmen in Afghanistan.

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