US-Pharmakonzern Pfizer startet Studie zu Corona-Impfstoffen für Kinder von zwei bis elf Jahren
Am Montag gab die Europäische Arzneimittel-Agentur EMA bekannt, dass sie sich für die Zulassung des Corona-Impfstoffs der Pharmakonzerne BioNTech und Pfizer ausspricht. Doch damit ist das Ende der Massenimpfungen noch lange nicht erreicht: Derzeit sind Studien am Laufen, in denen die Auswirkungen der Corona-Impfungen für Unter-Zwölfjährige untersucht wird. Dem Standard erklärte die Virologin Christina Nicolodi, dass der US-Pharmakonzern Pfizer damit am weitesten sei. Auch die Unternehmen Moderna, Johnson & Johnson sowie AstraZeneca planen Studien oder führen diese bereits durch.
Pfizer hatte bereits die "Rekrutierungsphase" für Tests der Kinderimpfungen mit dem auf mRNA-Technologie basierenden Corona-Impfstoff gestartet. Dabei soll für eine große Zahl an Personen untersucht werden, ob sich die Unbedenklichkeit und die Immunantwort für einen größeren Personenkreis bestätigen lassen. Während Erwachsene Probanden selbst darüber entscheiden, ob sie an der Studie teilnehmen, müssen bei Minderjährigen die Eltern zustimmen. Bei Kindern über zwölf Jahren müssen diese auch selbst einverstanden sein.
Die Versuche des Pfizer-Konzerns werden an insgesamt 4.644 Jungen und Mädchen im Alter zwischen zwei und elf Jahren durchgeführt. In drei der 67 beteiligten Studienzentren in den USA und in Spanien werden Kinder zwischen zwei und fünf Jahren versuchsweise geimpft. An den anderen Orten werden Kinder zwischen fünf und elf Jahren probeweise geimpft.
Einer der Punkte, die in den Studien untersucht werden, ist die passende Dosierung des Impfstoffs. Bei Jugendlichen von zwölf bis 15 Jahren geht man davon aus, dass der Organismus reif genug ist, daher erhalten diese dieselbe Dosis wie ein Erwachsener. Bei Jüngeren ist dies jedoch nicht der Fall, daher geht man in den Tests erst einmal von der halben Erwachsenendosis aus und optimiert die Dosis dann im Rahmen der Versuche. Bereits im März hat Pfizer eine Studie an Kindern zwischen sechs Monaten und elf Jahren durchgeführt, in der drei verschiedene Mengen des Impfstoffs getestet wurden.
Offiziell will Pfizer bis Juli 2024 Ergebnisse vorlegen – Nicolodi rechnet jedoch damit, dass diese auch schon bis zum Ende des Jahres vorliegen könnten. Die bisherigen Erfahrungen aus der Corona-Krise hätten gezeigt, dass dies auch schneller geschehen könne. Danach müsse dann wieder die EMA über eine Zulassung entscheiden.
In Deutschland gab die Ständige Impfkommission bisher keine Empfehlung für die Corona-Impfungen für Kindern, dennoch machte die Politik den Weg für Impfungen Minderjähriger ab zwölf Jahren frei. Eine Impfpflicht besteht derzeit jedoch nicht, auch das Stattfinden des Präsenzunterrichts an Schulen solle nicht von einer Impfung abhängen.
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