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Weißes Haus gesteht ein: Fertigbau von Nord Stream 2 kaum zu verhindern

Eine Fertigstellung der Gaspipeline Nord Stream 2 ist kaum zu verhindern, da der Bau bereits zu 95 Prozent abgeschlossen ist. Dies erklärte die Sprecherin des Weißen Hauses Jen Psaki am Donnerstag bei einer Pressekonferenz in Washington.
Weißes Haus gesteht ein: Fertigbau von Nord Stream 2 kaum zu verhindernQuelle: Reuters © Maxim Schemetow

Das Weiße Haus hält es für fast unmöglich, den Fertigbau der Ostseepipeline Nord Stream 2 zu verhindern, so die Pressesprecherin Jen Psaki auf die Frage eines Reporters, ob die USA den Bau der Pipeline durch Sanktionen stoppen könnten. Ihr zufolge war die Pipeline zu 95 Prozent fertiggestellt als Joe Biden sein Amt als US-Präsident antrat.

"Wie können wir ein Projekt in einem anderen Land stoppen, das bereits zu 95 Prozent fertiggebaut ist?"

Psaki zufolge habe Washington bereits "bedeutende Schritte" unternommen, um seinen Widerstand gegen das Nord Stream 2-Projekt zu zeigen. Gleichzeitig erinnerte sie an die am Vortag verhängten Sanktionen gegen Unternehmen und Schiffe, die am Bau der Pipeline beteiligt sind:

"Wir haben Sanktionen gegen vier russische Unternehmen und vier russische Schiffe verhängt, die an bestimmten Aktivitäten beteiligt sind. Wir haben auch Sanktionen gegen neun Schiffe der russischen Regierung verhängt. Wir ergreifen definitiv bedeutende Maßnahmen."

Washington tritt offen gegen das Projekt Nord Stream 2 auf und setzt sich dafür ein, den Weiterbau der Pipeline, die Russland über die Ostsee mit Deutschland verbinden soll, zu stoppen. Europa mache sich mit Nord Stream 2 zu sehr abhängig von Russland abhängig, so die Argumentation Washingtons. Zudem werde damit die Position der Ukraine als bisheriges Transitland für russische Gaslieferungen geschwächt.

Darüber hinaus weisen viele Experten darauf hin, dass die USA auch eigene wirtschaftliche Interessen verfolgen, indem sie Europa davon überzeugen wollen, ihr Flüssiggas zu kaufen. Obwohl dieses wesentlich teurer ist als das russische Erdgas, welches die Pipeline liefern soll.

In den vergangenen Jahren haben die USA Sanktionen gegen Unternehmen verhängt, die an dem Projekt beteiligt sind. Der Bau der Pipeline wurde Ende 2019 vorübergehend eingestellt, als das Schweizer Rohrverlegungsunternehmen Allseas aufgrund von US-Sanktionen aus dem Projekt ausgestiegen war. Nach einer einjährigen Pause wurde die Arbeit jedoch im Dezember 2020 wieder aufgenommen.

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