Sexuelle Ausbeutung durch WHO-Ärzte: Kritik an Umgang mit sexuellem Missbrauch bei der WHO
Am Dienstag veröffentlichte Associated Press (AP) eine Untersuchung, die belegt, dass das leitende Management der Weltgesundheitsorganisation (WHO) über mehrere sexuelle Missbrauchsvorwürfe durch seine Mitarbeiter informiert gewesen sei. Mindestens zwei WHO-Ärzte sollen Frauen während ihres Einsatzes im Kongo gegen die Ebola-Seuche sexuell ausgebeutet haben.
AP erhielt Zugriff auf einen notariell beglaubigten Vertrag. Dieser diente der Wahrung des "Rufs der Organisation". Der Vertrag soll beweisen, dass zwei WHO-Mitarbeiter eine Vereinbarung zwischen dem Arzt Jean-Paul Ngandu und einer jungen Frau unterzeichneten, die er im Kongo geschwängert haben soll. Hierin verpflichtete er sich nach Angaben von AP zu einer finanziellen Entschädigung, in welcher er ihre Schwangerschaftskosten übernimmt und ein Grundstück für sie erwirbt.
Ein anderer Arzt soll Frauen Arbeit bei der WHO im Austausch für sexuelle Dienste angeboten haben. Der Arzt bestreitet die Anschuldigungen. In Butembo werfen 22 Frauen der WHO sexuelle Übergriffe bis hin zu Vergewaltigung vor. In der Stadt Beni sind es 51 Frauen. Einige Mitarbeiter wurden bereits von der WHO entlassen. Eine Frau starb, nachdem sie durch die Vergewaltigung schwanger geworden war und versuchte, die Schwangerschaft heimlich zu terminieren. Eine Frau zeigte WhatsApp-Nachrichten als Beweis der sexuellen Ausbeutung durch WHO-Mitarbeiter. Der Mann versprach ihr Arbeit gegen Sex und stellte sie als Putzfrau bei der WHO ein. Um den Job zu behalten, musste sie mit ihm auch weiterhin Geschlechtsverkehr haben. Als sie jedoch schwanger wurde, blockierte er sie bei WhatsApp.
Der UN-Koordinator für humanitäre Hilfe im Kongo, David McLachlan-Karr versprach die Bestrafung von all denjenigen, die sich der sexuellen Verbrechen strafbar gemacht haben. Die WHO wartet auf die Ergebnisse eines Gremiums, welches hierfür im letzten Jahr eingesetzt wurde. Öffentlich kommentieren wollten sie es nicht.
Die USA fordern von der Organisation, dass diese solchen Problemen entgegenwirkt und die Täter zur Rechenschaft zieht. Simon Manley, britischer Botschafter der Vereinten Nationen in Genf:
"Das Vereinigte Königreich hat einen Null-Toleranz-Ansatz, wenn es um sexuelle Ausbeutung und Belästigung geht – und das erstreckt sich auf alle internationalen Organisationen, die wir finanzieren. Zur Klärung der Fakten führen wir dringende Gespräche mit der WHO."
Es gibt die Forderung der Einstellung der Spendengelder, bis es zu einer Klärung kommt. Im Jahr 2020 erhielt die WHO von der EU-Kommission 114 Millionen Euro.
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