Kampf gegen Impfstoff-Desinformation: US-Forscher fordert "konfrontative Haltung gegenüber Russland"
Der Kampf um die Impfbereitschaft treibt bei sinkenden "Infektionszahlen" aktuell skurrile Blüten. Hierzulande soll nach Ansicht von Forschern unter anderem mit Freiheiten und Geld die Bereitschaft gefördert werden, sich gegen SARS-CoV-2 impfen zu lassen. In Übersee versucht man es beispielsweise mit Impf-Lotterien und Fastfood als Anreiz.
Doch damit ist es nach Ansicht von Wissenschaftlern wie Prof. Peter Hotez nicht getan. Ihm geht es darum, das Übel der Impfskepsis gegenüber den experimentellen Impfstoffen an der vermeintlichen Wurzel zu packen. Der Vorsitzende der Abteilung für Mikrobiologie, Immunologie und Tropenmedizin an der George Washington University (GWU) stellte diesbezüglich Ende April spezielle Theorien auf – veröffentlicht im Fachmagazin Nature.
Unter dem Titel "COVID-Impfstoffe: Zeit, der Anti-Vax-Aggression zu begegnen" ruft Hotez zu einer "Gegenoffensive auf hohem Niveau" auf, um den "zerstörerischen Kräften" der gezielten "Desinformation" in Sachen Corona-Impfung das Handwerk zu legen.
Der US-Wissenschaftler wähnt dabei "gezielte Angriffe" am Werk, die es nun zu unterbinden gelte.
"Mit COVID-19 wären unsere Pro-Impfstoff-Botschaften Tropfen in einem riesigen Meer von Fehlinformationen, von denen viele absichtlich von Anti-Impfstoff-Kräften eingespeist werden."
Diese dunklen Kräfte verfügten über "hunderte Webseiten" und "vielleicht" genau 58 Millionen sogenannte Follower auf den mutmaßlichen sozialen Netzwerken. Nun sei es höchste Zeit zu handeln, da die "bösen Jungs" gerade dabei seien zu gewinnen, da die US-Gesundheitsbehörden die "Reichweite der Anti-Wissenschafts-Kräfte entweder unterschätzen oder leugnen". Zudem seien sie zu schlecht ausgerüstet, um der Bedrohung zu begegnen.
Der Präsident des auch von der Bill-und-Melinda-Gates-Stiftung geförderten Sabin Vaccine Institute weiß auch, von wem die entsprechende Desinformation und die gezielten Angriffe ausgehen: Russland.
"Untersuchungen des US-Außenministeriums und des britischen Außenministeriums haben dargelegt, wie russische Geheimdienste versuchen, westliche COVID-19-Impfstoffe zu diskreditieren."
In einer der Russland zugeschobenen Kampagnen habe Moskau die Räuberpistole in die Welt gesetzt, wonach Menschen aufgrund der COVID-19-Impfstoffe "in Affen verwandelt werden könnten".
Im Oktober 2020 hatte die britische The Times auf eine Sendung im russischen Fernsehen verwiesen. In dieser warnt der Moderator vor einem "Affen-Impfstoff", da das Corona-Vakzin des britisch-schwedischen Herstellers AstraZeneca ein "Schimpansenvirus als Vektor benutzt".
"Im Allgemeinen ist das zu erwarten, da der Impfstoff auf der Basis von Affen-Adenoviren hergestellt wurde und nicht auf menschlichen wie unser Impfstoff. Es stellte sich also heraus, dass sie in Oxford eher einen Affen-Impfstoff hergestellt haben."
Der Moderator fährt fort, dass er sich gut "vorstellen" könne, was passiert wäre, "wenn das in Russland passiert wäre. Die westlichen Medien würden uns zu Staub zermahlen. Aber jetzt haben die russischen Karikaturisten eine gute Gelegenheit".
Hotez ist sich indes sicher, dass diese Polemik "auf einer längeren, gut dokumentierten Geschichte von durch Russland gesponserten Desinformationen" aufbaue, und mutmaßt, dass es vermutlich darum gehe, "die Vereinigten Staaten und andere demokratische Länder zu destabilisieren".
Doch die Gefahr kommt nach Ansicht des Direktors am Texas Children's Hospital vor allem auch von innen.
"Die Vereinigten Staaten beherbergen die größten und am besten organisierten Anti-Impf-Gruppen der Welt."
Es seien vor allem Gruppierungen des äußeren rechten Spektrums, die gezielt Desinformation über die Impfstoffe in die Welt setzen würden. Dabei hätten sie es auch auf die afroamerikanische Community abgesehen. Ein jüngst veröffentlichter "Anti-Impf-Dokumentarfilm" verunglimpfe COVID-19-Impfstofftests und spreche von "medizinischem Rassismus". Für den Wissenschaftler entbehren der Vorwurf und damit eine Impfskepsis offensichtlich jeglicher historischen Legitimation.
Nicht nur ein im Oktober im Fachmagazin The Lancet veröffentlichter Artikel befasst sich jedoch unter dem Titel "Aufarbeitung der Geschichte von medizinischem Rassismus und Gewalt in den USA" explizit mit dem von Hotez als Desinformation beschriebenen Sachverhalt. Dort heißt es unter anderem:
"Im Bereich des öffentlichen Gesundheitswesens und der Krankheitsbekämpfung in den USA sind People of Color historisch gesehen benachteiligt, unterdrückt und geschädigt worden."
Es gelte, den historischen Kontext zu verstehen, heißt es weiter, aus welchen Gründen zum Beispiel schwarze Patienten die Teilnahme an Forschungsstudien und klinischen Versuchen ablehnen könnten.
Ähnliches gilt auch für viele Bewohner des afrikanischen Kontinents, die nicht selten als "Versuchskaninchen" für die Produktion von Medikamenten benutzt werden. Hotez verweist derweil darauf, dass etwa Kamerun und die Demokratische Republik Kongo – ebenso wie "etliche EU-Staaten" – die Verwendung des Impfstoffs von Oxford-AstraZeneca gestoppt hätten und die Afrikanische Union die Beschaffung eingestellt hätte.
Für den US-Forscher offensichtlich ein weiterer Beleg dafür, dass "viele Menschen in Afrika" den "Anti-Impfstoff-Nachrichten" auf den Leim gingen. Auch hier habe Russland seine Finger im Spiel, da es "gezielt afrikanische Länder anspricht, um westliche Impfstoffe zugunsten des eigenen Sputnik V zu diskreditieren". Derweil würden sich US-amerikanische Impfgegner auf "Kolonialismus und Eugenik" berufen.
"Die Anti-Impf-Desinformation hat vernünftige Fragen und Sorgen über seltene Nebenwirkungen in Verschwörungsängste, übertriebene Ängste und Empörung darüber verwandelt, wie 'Versuchskaninchen' behandelt zu werden."
Nun gelte es, zum Gegenschlag auszuholen. "Die Vereinten Nationen und die höchsten Regierungsebenen" sollten nun eine "direkte, sogar konfrontative Haltung gegenüber Russland einnehmen und sich dafür einsetzen, Anti-Impf-Gruppen in den Vereinigten Staaten zu zerschlagen".
Es gehe nun um eine koordinierte Antwort aus den Bereichen Cybersicherheit, Strafverfolgung, der öffentlichen Bildung und der internationalen Beziehungen. Da die "Anti-Wissenschaft" drauf und dran sei, eine ähnliche Bedrohung darzustellen, müssten einer entsprechenden "Task Force" der UN Experten aus Sektoren wie etwa "Terrorismus, Cyberangriffen und nuklearer Aufrüstung" angehören.
"Es wird immer deutlicher, dass das Vorantreiben der Immunisierung eine Gegenoffensive erfordert."
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