Michael Kretschmer: Wenn Sputnik eingesetzt wird, ist das ein Zeichen gegenseitigen Vertrauens
Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) reiste am Mittwoch zu einem mehrtägigen Besuch nach Moskau. Thematisch standen die kulturellen Beziehungen zu Russland im Mittelpunkt. RT DE sprach mit dem 45-Jährigen über Kritik von Außenminister Heiko Maas, neue Sanktionen und die Impfversorgung Deutschlands.
Auf die Frage, wo denn die Grenze der Kooperation zwischen Deutschland und Russland liege, und zu Kritik von Maas sagte Kretschmer:
"Kooperation ist wichtig, wir müssen immer im Gespräch miteinander bleiben und die Dinge, die uns gegenseitig stören, offen aussprechen. Ich gehe schlauer nach Deutschland zurück, als ich hergekommen bin."
Zum Thema des Einsatzes von Sputnik V in Deutschland sagte der gebürtige Görlitzer:
"Wenn Sputnik eingesetzt werden kann, ist das ein ganz starkes Zeichen des gegenseitigen Vertrauens. Voraussetzung ist die Zulassung bei der Europäischen Arzneimittelbehörde. Je eher der Impfstoff dann in Deutschland ist, desto größer kann die Wirkung sein. Sputnik wird mit Sicherheit helfen, und viele Menschen in Deutschland haben großes Vertrauen darin, und die russische Seite ist sehr bemüht, die Voraussetzungen zu erfüllen, um die Zulassung zu erhalten."
Auf die Frage nach den derzeitigen politischen Spannungen zwischen "dem Westen" und Russland und den neuesten US-Sanktionen meinte Kretschmer:
"Es gibt politische Spannungen, aber auch große gemeinsame Themen wie den Klimaschutz, von dem wir ein gemeinsames Verständnis haben und über den ich hier so viel wie noch nie bei meinen bisherigen Besuchen gehört habe."
Kretschmer, der für ein "gemeinsames europäisches Haus vom Atlantik bis Wladiwostok" plädiert, antwortete auf die Frage, wie dieses Haus aufgebaut sein müsse:
"Ich erlebe Russland als ein Land, das zum großen Teil europäische Werte, europäische Kultur lebt, das sehe ich schon seit vielen Jahren. Ich finde, wir sollten uns nicht auseinanderdividieren lassen."
Zu aktuellem Konflikten meinte er:
"Die EU und Russland sind zwei Partner, die auf einem gemeinsamen Kontinent liegen, die immer aufeinander angewiesen, immer aufeinander bezogen sein werden. Wir müssen Konflikte wie in der Ostukraine benennen und lösen. Die Menschen in Russland und Europa wünschen sich Wohlstand und Frieden."
Speziell zu den Beziehungen Russlands zur sächsischen Wirtschaft, besonders zum Mittelstand, meinte er:
"Ich habe dafür geworden, dass man auch die Kleinen im Blick hat, denn die sind schlau, schnell und flexibel."
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