WHO: US-Geheimdienstinformationen über Ursprung der COVID-19-Pandemie nicht zuverlässig
Am Dienstag endete die Mission der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in China auf der Suche nach dem Coronavirus SARS-CoV-2, ohne den Ursprung des Virus sicher festzumachen. Das US-Außenministerium will sich jedoch nicht auf die Wissenschaftler verlassen. Das Ergebnis und dessen Interpretation sind politisch heikel. Den bisherigen Erkenntnissen nach führt die Spur eher zu Fledermäusen. Einen Laborunfall halten Experten der WHO für "extrem unwahrscheinlich". Laut ihrer Untersuchung gibt es derzeit keinerlei Beweise für die Theorie, dass das Virus aus einem Labor in Wuhan ausgetreten ist. Diese Behauptung wurde unter anderem vom ehemaligen US-Außenminister Mike Pompeo aufgestellt.
Nach Untersuchungen in der zentralchinesischen Metropole Wuhan, wo im Dezember 2019 erstmals Infektionen mit dem neuen Virus entdeckt worden waren, gab es zunächst wenig greifbare Ergebnisse. WHO-Teamchef Peter Ben Embarek sagte am Dienstag vor Journalisten in Wuhan, der "wahrscheinlichste Weg" der Übertragung auf den Menschen sei von Fledermäusen ausgehend über ein anderes Tier als Zwischenwirt.
US-Geheimdienstinformationen über den vermeintlichen Ursprung der COVID-19-Pandemie seien nicht zuverlässig, betonte ein Mitglied der WHO-Sondermission in China am Mittwoch, nachdem Washington Zweifel an der Transparenz der Untersuchung geäußert hatte.
Die WHO-Mission hatte zusammen mit chinesischen Wissenschaftlern Krankenhäuser, Institute, Labore und auch den Huanan-Markt besucht, wo erste Infektionen erfasst worden waren. Während die USA auf eine "robuste" Untersuchung drängten, warnte China vor einer Politisierung des Themas.
Über private Twitter-Accounts der WHO-Wissenschaftler waren jedoch andere Schlussfolgerungen als die von der ehemaligen US-Administration forcierten publik geworden.
Das US-Außenministerium drohte, dass es die Erkenntnisse des Teams nicht akzeptieren würde, ohne zuerst seine eigenen Geheimdienstinformationen zu verwenden, um die Ergebnisse unabhängig zu verifizieren. Die Haltung wurde von Peter Daszak, einem hochrangigen Parasitologen und Zoologen, der an der WHO-Mission teilgenommen hatte, als politisch eingeordnet.
US-Präsident Joe Biden müsse "gegenüber China hart" wirken, schrieb er in einem Tweet und fügte hinzu: "Bitte verlassen Sie sich nicht zu sehr auf die US-Geheimdienste, die unter Trump zunehmend abgekoppelt wurden und offen gesagt in vielen Punkten falsch liegen." Der Wissenschaftler warnte zudem, dass Washington gar nicht in der Lage sei, die Enthüllungen des WHO-Teams zu überprüfen.
Well now this👇. @JoeBiden has to look tough on China. Please don’t rely too much on US intel: increasingly disengaged under Trump & frankly wrong on many aspects. Happy to help WH w/ their quest to verify, but don’t forget it’s “TRUST” then “VERIFY”! https://t.co/ukaNAkDfEG
— Peter Daszak (@PeterDaszak) February 10, 2021
Daszak twitterte außerdem, dass das WHO-Team in "dem politisch stark aufgeladenen Umfeld unter Hochdruck" gearbeitet habe.
Dazu verlinkte er einen Artikel, der sich auf Kommentare des US-Außenministeriums bezog, die Zweifel an der Transparenz von Chinas Zusammenarbeit mit der WHO-Mission aufkommen ließen.
Daszak leitet die in den USA ansässige gemeinnützige Organisation EcoHealth Alliance, die Epidemieausbrüche überwacht und seit mehr als einem Jahrzehnt mit dem Wuhan Institute of Virology bei der gemeinsamen Erforschung von Coronaviren zusammenarbeitet. Er ist einer der lautstärksten Befürworter eines natürlichen Ursprungs der gegenwärtigen Pandemie. Bereits im vergangenen Jahr hat der Wissenschaftler gegenüber der Nachrichtenagentur AFP die Möglichkeit eines Lecks im Wuhan-Labor als politisch motivierte "Verschwörungstheorie" abgetan, die vom ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump vorangetrieben wurde.
Letztes Jahr beendete die Trump-Administration abrupt einen Zuschuss der US-Regierung, der die gemeinsame Forschung der Gruppe mit der Wuhan-Einrichtung unterstützte. Große Teile der wissenschaftlichen Gemeinschaft kritisierten dies als politisch motiviert.
Die Trump-Administration hatte wiederholt ohne Beweise behauptet, dass das Virus vom Wuhan Institute of Virology ausgetreten sei. Trump selbst bezeichnete das Coronavirus wiederholt als "China-Virus" und beschuldigte Peking, nicht genug zu tun, um dessen Ausbreitung zu stoppen.
Daszak äußerte zudem seine Enttäuschung darüber, dass die Arbeit der Mission durch derartige Statements seitens Washington untergraben werde, noch bevor deren Bericht veröffentlicht wurde.
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