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Ungarn will trotz EU-Warnungen chinesischen Impfstoff kaufen

Die ungarische Regierung – die bereits auf mehreren Gebieten in Konflikte mit der EU-Kommission verwickelt ist – kritisierte die Beschaffung von Impfstoffen seitens Brüssel als ineffizient und strebt daher an, eigenständig mit anderen Impfstoffherstellern Verträge auszuarbeiten.
Ungarn will trotz EU-Warnungen chinesischen Impfstoff kaufenQuelle: www.globallookpress.com © Zhang Yuwei/Xinhua

Ungarn hat eine Vereinbarung mit Sinopharm getroffen, um den in China hergestellten Impfstoff gegen den COVID-19-Erreger SARS-CoV-2 in das mitteleuropäische Land zu importieren. Das erklärte der Minister und Leiter der Staatskanzlei des ungarischen Premierministers Gergely Gulyás, der zugleich kritisierte, dass die Beschaffung von Impfstoffen über die Europäische Union (EU) zu langsam vonstattengehe.

Am Donnerstag erklärte Gulyás auf einer Pressekonferenz, dass der Impfstoff gegen das Coronavirus als COVID-19-Erreger von Sinopharm nach Ungarn eingeführt werden könne:

"Es gibt eine gute Chance, dass wir einen Impfstoff aus China bekommen. Er ist wirksam, 20 Millionen Menschen wurden bereits damit geimpft. Es wurde bereits mit Sinopharm vereinbart, dass die ungarische Arzneimittelbehörde die Verwendung des Impfstoffs in Ungarn genehmigen muss."

Gulyás erklärte, dass Ungarn derzeit weniger als 100.000 Impfdosen pro Woche durch das EU-Impfprogramm erhalte und fügte hinzu, dass es bei dem derzeitigen Tempo 30 Wochen dauern würde, um die am stärksten von dem Virus bedrohten Menschen zu impfen.

"Das Land ist so weit, dass wir – wenn genügend Impfstoff vorhanden ist – eine halbe Million Menschen pro Tag impfen können. Das heißt, diese Arbeit könnte in zwei Wochen erledigt werden."

Er fügte hinzufügte, dass Ungarn auch mit Russland über die Beschaffung von Impfstoffen verhandelt.

Letzte Woche warnte die Präsidentin der Europäischen Kommission Ursula von der Leyen die Mitgliedsstaaten davor, auf eigene Faust mit Impfstoffherstellern zu verhandeln, und fügte hinzu, dass die EU genug Impfstoffe für jeden europäischen Bürger organisiert habe. In Brüssel erklärte die EU-Kommissionspräsidentin: Der einzige Rahmen, in dem die EU verhandele, sei der von "27" (gemeint ist die Anzahl der EU-Mitgliedsstaaten). Das werde man gemeinsam machen. Sie sprach sich dagegen aus, dass einzelne Mitgliedsstaaten parallel dazu verhandeln oder Verträge eingehen.

Im Dezember sagten die Behörden der Vereinigten Arabischen Emirate, die den ersten chinesischen Impfstoff bereits zugelassen haben, dass sich der Impfstoff von Sinopharm als zu 86 Prozent wirksam gegen das Virus erwiesen habe. Der Impfstoff wurde inzwischen neben China auch noch in Bahrain und Ägypten zugelassen.

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