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Pompeo: "Al-Qaida hat neuen Basisstützpunkt im Iran" – Teheran spricht von Kriegstreiberei

Der scheidende US-Außenminister Pompeo behauptet wenige Tage vor seinem Abgang, Iran sei der neue Basisstützpunkt der Terrororganisation Al-Qaida. Der iranische Außenminister Sarif nennt Pompeos Äußerung "kriegstreiberische Lügen", auf die niemand mehr hereinfalle.
Pompeo: "Al-Qaida hat neuen Basisstützpunkt im Iran" – Teheran spricht von KriegstreibereiQuelle: AFP © Patrick Semansky / POOL / AFP

US-Außenminister Mike Pompeo behauptet, die islamistische Terrororganisation Al-Qaida habe im Iran einen neuen Basisstützpunkt errichtet. Beweise dafür legte er jedoch nicht vor. 

"Wir müssen das zur Kenntnis nehmen, wie müssen dem entgegentreten (…) wir müssen es vernichten", sagte Pompeo am Dienstag in einer Pressekonferenz. "Wir ignorieren diese Iran-Al-Qaida-Verbindung auf eigene Gefahr", fügte er hinzu.

Pompeo gestand ein, dass seine Behauptung für viele Amerikaner eine "Überraschung" sei, da sich das US-Militär und der Auslandsgeheimdienst seit den Anschlägen vom 11. September 2001 in der Offensive gegen die Terrorgruppe befinden. Aber diese unnachgiebige Verfolgung habe Al-Qaida in einen "sichereren Hafen" getrieben, nämlich in die Islamische Republik Iran, so der Noch-Amtsträger Pompeo.

Der US-Außenminister bezeichnete den Iran zudem als eine "perfekte Wahl" für das mutmaßliche neue Versteck der Terroristen. Er fügte hinzu, dass einige Al-Qaida-Agenten schon seit Jahrzehnten Verbindungen innerhalb des Landes unterhielten.

Der iranische Außenminister Dschawad Sarif reagierte auf Pompeos "fiktive" Behauptungen, indem er den US-Außenminister beschuldigte, "kriegstreiberische Lügen" von sich zu geben. Auf Twitter schrieb Sarif: 

"Von der Einstufung Kubas [als Terrorunterstützer] bis hin zur Freigabe fiktiver Geheimdienstinformationen zu Al-Qaida im Iran, Herr 'Wir lügen, betrügen, stehlen' beendet seine desaströse Karriere auf erbärmliche Weise mit kriegstreiberischen Lügen. Niemand lässt sich davon irreführen. Alle 9/11-Terroristen kamen aus Ländern des Nahen Ostens, die US-Außenminister Pompeo als Reiseziele bevorzugt. Keiner von ihnen kam aus dem Iran."

Mit der Bezeichnung "Herr 'Wir lügen, betrügen, stehlen'" spielt der iranische Außenminister auf eine Aussage Pompeos an, die er vor knapp zwei Jahren getätigt hatte: "Ich war Direktor der CIA. Wir haben gelogen, gestohlen und betrogen. Es war, als hätte es dafür richtige Kurse gegeben."

Bei Al-Qaida handelt es sich ebenso wie beim "Islamischen Staat" (IS) um eine sunnitische Terrororganisation. Der schiitische Iran ist Al-Qaida besonders verhasst. Teheran leistete neben Moskau in den letzten Jahren einen großen Beitrag im Kampf gegen Al-Qaida und dem IS in Syrien. 

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