US-General bestätigt: Drohnenangriffe gegen IS kamen den Taliban zugute
Zum ersten Mal tauchten IS-Mitglieder vor fünf Jahren im Osten Afghanistans auf. Dort in Afghanistan hat der IS bis heute auch die meisten zivilen Opfer gefordert. Aber auch die Taliban sind in dem Gebiet aktiv. Dem IS und den Taliban ist gemein, dass sie beide einer extremen Auslegung des sunnitischen Islam folgen. Während die Taliban eher eine Art Guerilla-Krieg führen, was den Kampf gegen sie erschwert, bedient sich der IS meist einer Taktik von Armeen. Aber der IS hat sich auch die sozialen Medien auf eine Art zu Nutze gemacht wie keine Terrororganisation zuvor.
Nach den Angriffen am 11. September 2001 durch Al-Qaida marschierten die USA gemeinsam mit Koalitionspartnern noch im Jahr 2001 in Afghanistan ein, was sich als ein verlustreiches und kostspieliges Unterfangen herausstellte. NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg versicherte Ende November 2020, dass man dem IS nicht das Feld in Afghanistan überlassen könne. Dabei erinnerte er daran, dass die NATO und die USA gemeinsam in Afghanistan einmarschiert wären. Der Krieg gegen den Terror müsse noch weitergehen.
Es wäre zwar zu viel, heute zu behaupten, dass die Angriffe der USA gegen den Islamischen Staat im Osten Afghanistans mit den Taliban koordiniert gewesen wären, aber es habe sich um einen gemeinsamen Feind gehandelt, so Marinegeneral Kenneth "Frank" McKenzie Jr.:
Als wir zu einem Zeitpunkt in der Vergangenheit, als die Taliban Operationen im Osten Afghanistans gegen den IS unternahmen, die Möglichkeit hatten, IS-Formationen anzugreifen, haben wir das auch gemacht.
Taliban und ISIS seien schließlich aufgrund eines "theologischen Disputs unversöhnliche Feinde". Die Drohnenangriffe hätten mehrere Monate zuvor stattgefunden, als der IS in der Provinz Nangarhar und auch in anderen Teilen im Osten Afghanistans Bodengewinne verzeichnen konnte. Derzeit jedoch sei diese Situation nicht mehr gegeben. Erstmalig hatte Wesley Morgan, ein ehemaliger Politico-Reporter im Oktober enthüllt, dass die US-Spezialeinsatzkräfte in Afghanistan Drohnenangriffe gegen die Gruppe islamischer Staat durchgeführt hatten, um den Taliban einen Vorteil im Kampf zwischen den beiden Gruppen zu verschaffen.
Für den Weg zu einem Friedensschluss einigten sich die Taliban und die Unterhändler der afghanischen Regierung auf eine Liste mit 21 Punkten darüber, wie verhandelt wird. Die Liste wurde in den beiden offiziellen Sprachen Afghanistans – Paschtu und Dari – verfasst. Der Liste liege die "islamische Identität Afghanistans" zugrunde. So soll jede Verhandlung mit einem Gebet beginnen und enden.
Dieses Dokument wird nun als Durchbruch gesehen, um schließlich über Angelegenheiten wie die Entwaffnung von Taliban-Kämpfern, einen Waffenstillstand, die Rechte der Frauen und Minderheiten entscheiden zu können. Bis Mitte Januar soll die Personalstärke der US-Truppen in Afghanistan auf 2.500 reduziert werden.
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