International

Astrophysiker Neil deGrasse Tyson: "Habe gehofft, dass Corona-Krise die Menschheit vereinen würde"

Die Menschheit habe die Chance verpasst, sich gegen die Corona-Gefahr zu vereinen, sagte der Astrophysiker Neil deGrasse Tyson in der RT-Sendung Going Underground. Es bestehe aber noch immer Hoffnung, dass die Welt aus der Krise als ein besserer Ort hervorgeht.

Der Wissenschaftler betonte im Gespräch mit Afshin Rattansi, dass er in der Pandemie auf Ratschläge von Medizinern hört – nicht auf Politiker. "Wir leben in einer Zeit, in der die Unwissenheit einer Person für wichtiger erklärt wird als das Fachwissen einer anderen Person", so Tyson. Dies sei eine gefährliche Kombination, vor allem im Gesundheitswesen.  

"Dem Coronavirus sind alle Eigenschaften, nach denen wir uns aufteilen – Hautfarbe, Religion, sexuelle Präferenz –, egal. Das Coronavirus interessiert nur, dass Sie ein Mensch sind. Ich hatte mir gedacht, dass wir uns in der COVID-19-Pandemie alle zusammenschließen und sagen würden: 'Wir alle sind Menschen, und das ist ein gemeinsamer Feind. Wie eine außerirdische Invasion. Wir kennen das aus Spielfilmen. Da müssen wir zusammenhalten'. Doch das ist zu meiner großen Enttäuschung in unserer Spezies nicht passiert."

Tyson zufolge gäbe es in den USA, einem der von der COVID-19-Pandemie mit am stärksten betroffenen Länder, einen Konflikt zwischen solchen Bürgern, die den Ratschlägen der Mediziner folgen, und jenen, die darauf bestehen, dass die USA das "Land der Freien" seien. Andere seien in ihrem Freiheitsdenken sogar bereit, ihr Leben aufs Spiel zu setzen. Diese Kluft verschärfe sich außerdem aufgrund unterschiedlicher politischer Ansichten. Er fügte hinzu:

"Ich habe nichts gegen politische Auseinandersetzungen. Sie sind in Ordnung, wenn es über Politik und Gesetzgebung geht. Aber man sollte niemals einen politischen Streit darüber führen, ob eine wissenschaftliche Forschung, die sich in von Experten begutachteten Zeitschriften als objektiv erwiesen hat, zu Debatten darüber führt, ob etwas in einem politischen Kreis wahr ist."

Dies sei ein Rezept für eine Katastrophe, so der Wissenschaftler.

Mehr zum ThemaArgentinien führt Reichensteuer zur Finanzierung von Corona-Hilfen ein

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.