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Wirksamkeit des Impfstoffes von AstraZeneca unklar – Zulassung ungewiss

Das Pharmaunternehmen AstraZeneca gab eine Wirksamkeit von 70 Prozent für seinen Corona-Impfstoff an. Doch dieser Wert ergibt sich rein statistisch. Auch bezüglich Dosierung und Alter der Geimpften sind die Ergebnisse nicht eindeutig. Eine Zulassung scheint nunmehr ungewiss.
Wirksamkeit des Impfstoffes von AstraZeneca unklar – Zulassung ungewiss© Frank Hoemann / Sven Simon

Am Montag gab das Pharmaunternehmen AstraZeneca bekannt, sein in Zusammenarbeit mit der Universität Oxford entwickelter Corona-Impfstoff zeige eine etwa 70-prozentige Wirksamkeit. Allerdings seien hier zwei verschiedene Methoden angewandt worden, wobei nach der einen Methode ein Wirkungsgrad von 90 Prozent und nach der anderen ein Wirkungsgrad von 62 Prozent erreicht wurde. Der Wert von etwa 70 Prozent ergab sich somit also rein statistisch.

Der Unterschied zwischen beiden Methoden lag in der Dosierung. So hatten die Studienteilnehmer bei dem Dosierungsschema, das eine Wirksamkeit von 90 Prozent ergab, im Abstand von mindestens einem Monat zunächst eine halbe Dosis und danach die volle Dosis erhalten. Bei dem Dosierungsschema, das eine Wirksamkeit von 62 Prozent ergab, war im Abstand von mindestens einem Monat jeweils die volle Dosis verabreicht worden. Demnach hat die (insgesamt) kleinere Dosis die größere Wirkung erzielt.

90-prozentige Wirksamkeit nur bei jüngerer Testgruppe

Doch damit nicht genug. Die Studienteilnehmer in den beiden Testgruppen unterschieden sich offenbar auch im Alter. In der Gruppe mit der kleineren Dosis und der höheren Wirksamkeit war niemand älter als 55 Jahre, wie Moncef Slaoui, einer der Leiter der "Operation Warp Speed", am Dienstag in einem Telefongespräch gegenüber Medienvertretern erklärte. Der anderen Testgruppe gehörten dagegen auch ältere Personen an. Demnach wurde die höhere Wirksamkeit bei kleinerer Dosierung bei eher Jüngeren beobachtet.

Die halbe Dosis sei ursprünglich bei einigen Testpersonen aufgrund eines Fehlers bezüglich der Menge des Impfstoffs in einigen Fläschchen verwendet worden, so Slaoui weiter. Dies würde jedoch darauf hindeuten, dass die Studienbedingungen womöglich während der Durchführung verändert wurden. Es sei bekannt, dass ältere Menschen auf einige Impfstoffe – zum Beispiel Grippeimpfstoffe – schwächer ansprechen als jüngere Menschen, so der Leiter der "Operation Warp Speed" weiter. Dies wiederum hieße jedoch, dass auch eine höhere Dosis diesen Umstand nicht hat ausgleichen können. Slaoui führte gegenüberBloomberg aus:

Es gibt eine Reihe von Variablen, die wir verstehen müssen, und welche Rolle jede einzelne von ihnen bezüglich der unterschiedlichen Wirksamkeit gespielt hat.

Als AstraZeneca seine Ergebnisse am Montag veröffentlichte, erfolgte dies jedenfalls ohne Aufschlüsselung nach Alter. Das Pharmaunternehmen betonte wiederholt, dass die Daten zu gegebener Zeit in einer Fachzeitschrift veröffentlicht würden. Der Aktienkurs des Unternehmens befindet sich seither jedoch im Fall. Analyst Geoffrey Porges mutmaßte bereits, dass die zuständige US-Behörde den Impfstoff nicht zulassen werde:

Ich glaube nicht, dass die Zulassungsbehörde eine Studie positiv beurteilen wird, bei der die Dosis oder die Alterskohorten oder eine andere Variable während der Studie versehentlich oder absichtlich geändert wurde.

Bei "Operation Warp Speed" handelt es sich um das von US-Präsident Donald Trump im Mai eingesetzte Team zur Entwicklung eines Impfstoffes. Dieses steht unter der Ägide des US-Militärs. Die amerikanische Regierung war hier – genauso wie die russische – einen eigenen Weg gegangen, wohingegen unter anderem die deutsche Regierung mit der Bewerbung der Impfstoffe von AstraZeneca, Biontech/Pfizer und Moderna offenbar auf privatwirtschaftliche Initiativen setzt.

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