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Trump will Südkorea in G7 aufnehmen – Schlagabtausch zwischen Seoul und Tokio

Seoul bezichtigt Japan der Schamlosigkeit, nachdem sich Tokio gegen Trumps Idee wandte, Südkorea als ständiges Mitglied in die G7 aufzunehmen. Dies könnte Japans politische Schlagkraft innerhalb der Gruppe schwächen, behaupten japanische Medien.
Trump will Südkorea in G7 aufnehmen – Schlagabtausch zwischen Seoul und TokioQuelle: Reuters © Kevin Lamarque

Ein Vertreter des südkoreanischen Parlaments hat Japan als Reaktion auf eine vergangene Woche von der japanischen Nachrichtenagentur Kyodo veröffentlichte Meldung beschuldigt, seinem Land "ständig Schaden zuzufügen". In dem Medienbericht wurde behauptet, dass die japanische Regierung sich gegen die Idee von US-Präsident Donald Trump gewandt habe, Seoul zur Teilnahme an dem geplanten Treffen der G7 einzuladen. Der Abgeordnete erklärte:

Es gibt keinen Grund mehr, sich über die konsequente Haltung Japans, seine Missetaten nicht zuzugeben oder für sie zu büßen, zu wundern.

Das Niveau von Japans Schamlosigkeit ist ziemlich das höchste der Welt.

Kyodo berichtete, dass Japan seinen Einspruch an die USA mit der Behauptung übermittelt habe, Seoul befinde sich nicht im Gleichschritt mit den G7 – insbesondere teile es nicht die Ansichten der Gruppe in Fragen zu China und Nordkorea.

Das Medium vermutete, dass Japans Einspruch vor dem Hintergrund anhaltender historischer und diplomatischer Meinungsverschiedenheiten das ohnehin angespannte Verhältnis zu Südkorea noch weiter verschlechtern könnte. Die beiden Länder sind seit langem in einen Streit über Reparationen für den Zweiten Weltkrieg verwickelt, der darauf abzielt, die Fragen über die stattgefundene Zwangsarbeit zu lösen. Ein Gesetzentwurf zu dem Thema beeinflusste jedoch die Kontroversen in den Bereichen Wirtschaft und Verteidigung in beiden Ländern stark.

Die Nachrichtenagentur wies darauf hin, die Teilnahme Südkoreas würde Japans Status als einziges asiatisches Mitglied innerhalb der Gruppe, der auch die Vereinigten Staaten, Großbritannien, Kanada, Frankreich, Deutschland und Italien angehören, zu beenden. Anfang dieses Monats brachte Japan seine Hoffnung zum Ausdruck, unter den G7-Nationen die Führung bei der Abgabe einer Erklärung über die Lage in Hongkong zu übernehmen.

Ende Mai schlug Trump vor, Russland, Südkorea, Australien und Indien zur Teilnahme an dem von den USA ausgerichteten G7-Gipfel einzuladen. Der US-Präsident bezeichnete die Gruppe als "sehr veraltet" und wies darauf hin, dass sie nicht mehr das repräsentiert, "was in der Welt vor sich geht". Das Treffen war ursprünglich für Juni geplant, musste aber wegen der Corona-Pandemie verschoben werden.

Bei einer Pressekonferenz am Montag verzichtete Japans Regierungssprecher Yoshihide Suga darauf, öffentlich seinen Widerstand gegen die Teilnahme Südkoreas zu bekunden. Dennoch betonte er, dass es von entscheidender Bedeutung sei, den derzeitigen G7-Rahmen für die Koordinierung bei der Bewältigung globaler Herausforderungen beizubehalten.

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