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Taliban warnen vor Zusammenbruch des Friedensabkommens wegen US-Luftschlägen

Die afghanische Taliban-Miliz hat davor gewarnt, dass das mit den USA unterzeichnete Friedensabkommen durch "wiederholte Verletzungen" in Form von US-Luftangriffen ernsthaft gefährdet sei. Das Pentagon stritt jedoch seine Verantwortung für diese Angriffe ab.
Taliban warnen vor Zusammenbruch des Friedensabkommens wegen US-LuftschlägenQuelle: www.globallookpress.com © Xinhua

Ein Taliban-Sprecher hat gegenüber der spanischen Nachrichtenagentur EFE am Sonntag in Kabul erklärt, dass das im Februar mit den USA unterzeichnete und Anfang März in Kraft getretene Friedensabkommen durch die US-Luftangriffe gegen die Miliz sowie durch die Nichteinhaltung der Versprechungen Washingtons bezüglich des Verhaltens der Kabuler Regierung ernsthaft gefährdet sei.

Wir fordern die amerikanische Seite ernsthaft auf, die Bestimmungen des Abkommens zu respektieren, und ermutigen auch ihre Verbündeten, die Bestimmungen des Abkommens vollständig zu respektieren", so die Taliban nach Angaben der Nachrichtenagentur Indo-Asian News Service (IANS). "Wenn solche Verletzungen andauern, wird sich eine Atmosphäre des Misstrauens entwickeln und nicht nur dem Abkommen schaden, sondern die Mudschahedin [Taliban-Kämpfer] zwingen, zu reagieren [...], was das Ausmaß der Gewalt im Land erhöhen wird", so die Erklärung weiter.

Die Erklärung nannte "mehrere offensichtliche Verletzungen" gegen das Friedensabkommen von Doha, unter anderem in Süd-Helmand, Kandahar, West-Farah, Nord-Kundus, Badachschan, Balch und den östlichen Provinzen Nangarhar und Paktia, berichtete die IANS.

Die Gruppe stellte jedoch auch fest, dass sie kein Friedensabkommen mit den afghanischen Sicherheitskräften unterzeichnet hat, mit denen sie weiterhin Gefechte führt, während die Chancen für Friedensgespräche mit Kabul von Tag zu Tag schlechter stehen.

Gemäß der unterzeichneten Vereinbarung kann das Islamische Emirat [die Taliban] bis zu einem gesonderten Abkommen mit [... der Regierung] und bis zu einem umfassenden Waffenstillstand Angriffe auf alle militärischen Einrichtungen und Stützpunkte der Kabuler Behörden durchführen, sowohl in städtischen als auch in ländlichen Gebieten", so die Taliban-Erklärung.

Der Sprecher der US-Streitkräfte in Afghanistan (USFOR-A), Oberst Sonny Leggett, twitterte am Sonntag, dass die US-Streitkräfte weiterhin an ihrem Teil der Vereinbarung festhalten, und fügte hinzu, dass "jede Behauptung, die gegenteilige Auswirkungen hat, unbegründet ist". Die USFOR-A werden in Übereinstimmung mit dem Friedensabkommen die afghanischen Streitkräfte verteidigen, falls sie angegriffen werden.

Die TB [Taliban] müssen die Gewalt reduzieren", fuhr er fort.

Das afghanische Volk strebe eine Verringerung der Gewalt an. Frieden sei nötig, um durch einen politischen Prozess eine für alle Afghanen geeignete Lösung des Konflikts zu finden. 

Wir rufen alle Parteien erneut dazu auf, ihre Bemühungen auf die globale COVID-19-Pandemie zu konzentrieren", so der Vertreter des US-Militärs.

Während das Pentagon erklärt hat, seit Anfang März keine Angriffe auf Taliban-Kräfte begangen zu haben, gehen die afghanischen Luftangriffe weiter. Am Montag gab die Nachrichtenagentur Khaama Press News Agency bekannt, dass bei einer Serie von Luftangriffen in den Provinzen Urusgan und Zabul Dutzende von Taliban-Kämpfern getötet oder verwundet wurden. Das ist die jüngste einer ganzen Serie von Gefechten zwischen den verfeindeten afghanischen Seiten. Die Taliban schrieben diesen Angriff jedoch den US-Streitkräften zu, berichtete das russische Nachrichtenportal Sputnik.

Die Friedensgespräche zwischen den Taliban und der Regierung in Kabul sollten kurz nach der Unterzeichnung des Friedensabkommens zwischen den USA und den Taliban beginnen, sind aber ins Stocken geraten. Die Taliban, die durch die US-Invasion im Jahr 2001 gestürzt wurden, sind der Ansicht, dass die Regierung, die von den USA eingesetzt wurde, unrechtmäßig ist. Sie weigerten sich seit 2001, mit dieser zu verhandeln.

Die Freilassung von 5.000 inhaftierten Taliban-Kämpfern im Austausch gegen 1.000 Gefangene der afghanischen Regierung sollte eine Vorbedingung für den Beginn dieser Gespräche sein. Die Regierung des afghanischen Präsidenten Aschraf Ghani ist jedoch von diesem Versprechen abgewichen und hat stattdessen eine phasenweise Freilassung der Taliban-Gefangenen angeboten.

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