Deutschland

ZDF-Politbarometer: Die Grünen können nicht Kanzler

Nicht nur den meisten Medien gelten die Grünen als Partei der Stunde. Jetzt aber kommt eine aktuelle Umfrage zu dem interessanten Ergebnis, dass eine Mehrheit der Deutschen der Partei nicht zutraut, eine Bundesregierung anzuführen und den Kanzler zu stellen.
ZDF-Politbarometer: Die Grünen können nicht KanzlerQuelle: www.globallookpress.com

Laut dem aktuellen ZDF-Politbarometer hält eine große Mehrheit der Deutschen die Grünen nicht für geeignet für die Führung einer Regierung. Nach der Umfrage, die von der Forschungsgruppe Wahlen durchgeführt wurde, trauten 61 Prozent der Befragten der Partei nicht zu, eine Bundesregierung zu führen und den Bundeskanzler zu stellen. Nur 36 Prozent hielten die Grünen für geeignet. Auch unter den Anhängern der Grünen hält nur eine Mehrheit von 71 Prozent die Partei für die Führung einer Regierung für geeignet.

Die Grünen sind 40 Jahre nach ihrer Gründung in der deutschen Parteienlandschaft neben der AfD der politische Aufsteiger der jüngsten Zeit. Mittlerweile ist die Partei in elf Landesregierungen vertreten. Mit reichlich medialem Rückenwind löste sie vor etwas mehr als einem Jahr die SPD als zweitstärkste Kraft in den Umfragen ab und liegt seit einigen Monaten nur noch knapp hinter oder sogar gleichauf mit der Union. 

Das bestätigen auch die Zahlen des aktuellen Politbarometers, das die Grünen mit 23 Prozent hinter der Union mit 27 sieht. Deutlich dahinter folgen SPD und AfD mit jeweils 14 Prozent, hinter jenen wiederum liegen im einstelligen Bereich die Linke mit neun und die FDP mit sieben Prozent.

Auf der Liste der wichtigsten Politiker liegt der Vorsitzende der Grünen und mögliche Kanzlerkandidat Robert Habeck mit einem Wert von +1,3 (auf einer Skala von +5 bis -5) auf Rang zwei. Vor ihm befindet sich nur Angela Merkel, die auf +1,4 Prozent kommt. Schlusslicht der Liste ist mit einem Wert von -0,8 die CDU-Vorsitzende und Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer.

Habeck scheint mit seiner Art, möglichst wenig Konkretes zu sagen und dabei charmant und telegen zu wirken, nicht nur im medialen Mainstream gut anzukommen. Der Grüne kann sich in seinem Kurs durch ein weiteres Ergebnis des Politbarometers bestätigt fühlen: Demnach sind 53 Prozent der Befragten der Meinung, dass für die Grünen ein weiterer Kurs in Richtung Mitte besonders Erfolg versprechend ist.

Noch zwei weitere in der Umfrage gestellte Fragen sind interessant: Eine deutliche Mehrheit von 80 Prozent der Befragten unterstützt die Forderung des bayerischen Ministerpräsidenten und CSU-Vorsitzenden Markus Söder nach einer Umbildung der Bundesregierung bis zum Sommer. Söder hatte gefordert, "neue und frische Kräfte" in die Regierung zu holen, und war damit bei Kramp-Karrenbauer auf vorsichtige Zustimmung gestoßen.

Mehr zum Thema - #40JahreGrüne: Glückwünsche und Tadel zum 40. Geburtstag der Grünen

Bemerkenswert und im europäischen Kontext sicher außergewöhnlich ist auch die anhaltend hohe Zustimmung zur Europäischen Union. Trotz des immer offenkundiger werdenden Scheiterns des Integrationsprojekts befürworten 63 Prozent der Befragten einen noch engeren Zusammenschluss der EU. Dagegen wünschen sich nur 22 Prozent mehr Eigenständigkeit der Nationalstaaten innerhalb der Union.

Die Forschungsgruppe Wahlen befragte für diese Umfrage vom 13. bis 15. Januar 2020 insgesamt 1.282 zufällig ausgewählte Wahlberechtigte telefonisch.

Mehr zum Thema - Grüne und Technik: Will Annalena Baerbock die Kobolde aus der Batterie befreien?

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.