Deutschland

Vermeintliche Todesdrohung: Alice Weidel und die Tücken der Körpersprache

Hat ein Mann der AfD-Politikerin Alice Weidel während einer Rede damit gedroht, ihr den Hals abzuschneiden? Das zumindest behauptete Weidel und ließ den Mann prompt aus dem Saal schmeißen. Doch offenbar zu Unrecht, wie sich jetzt herausstellte.
Vermeintliche Todesdrohung: Alice Weidel und die Tücken der KörperspracheQuelle: Reuters © Axel Schmidt

Sie war sichtlich schockiert: "Die Verrohung nimmt täglich zu", beklagte Alice Weidel am Montag auf Twitter. Auslöser für Weidels Tweet war ein Vorfall während einer Veranstaltung in Weingarten in Baden-Württemberg.

Dort habe ihr ein Mann mit einer "Kopf-ab-Geste" gedroht, so Weidel. Um das zu belegen, veröffentlichte sie ein Video, das einen Ausschnitt ihres Auftritts zeigt. In dem Clip ist zu sehen, wie Weidel ihre Rede unterbricht und in Richtung eines Zuschauers sagt:

Sie da vorne mit dem Pferdeschwanz, Sie da mit dem Vollbärtchen, Sie haben mir eben 'Kopf ab' gezeigt – und ich möchte, dass Sie aus dem Raum verschwinden. Hauen Sie ab!

Daraufhin verlässt die AfD-Politikerin die Bühne und geht zusammen mit Security-Mitarbeitern in Richtung des Mannes. Wie in einem weiteren Video zu sehen ist, führen die Sicherheitsleute den Mann anschließend aus dem Saal. Weidel hingegen kehrt zum Rednerpult zurück und fragt ins Publikum: "Wer will noch gehen?" An die Adresse von AfD-Gegnern, die sich ebenfalls im Saal befanden, ruft sie dann:

Wir sind ordentliche Demokraten. Hauen Sie einfach ab, mich kotzt das an.

In den falschen Hals bekommen

Doch es scheint sich bei dem Vorfall um ein großes Missverständnis zu handeln. Laut einem Bericht des ARD-faktenfinders soll es sich bei dem Mann um gar keinen AfD-Gegner handeln, sondern, im Gegenteil, um einen Sympathisanten der Partei. Das erklärte ein Gemeinderat aus Weingarten gegenüber dem ARD-faktenfinder. Er kenne den Mann und habe nach dem Vorfall länger mit ihm gesprochen.

Die ganze Angelegenheit soll demnach bereits direkt nach der Rede von Weidel am Sonntag geklärt worden sein, wie die ARD schreibt. Andere Augenzeugen sollen die Darstellung bestätigt haben. Von dem Betroffenen selbst gibt es keine Stellungnahme.

Die Augenzeugen widersprechen der Darstellung von Weidel, dass der Mann ihr gedroht habe. Vielmehr soll der "Beschuldigte" der AfD-Politikerin während ihrer Rede immer wieder applaudiert haben. Doch dann habe er einen Hustenanfall bekommen und sich deswegen an die Brust gegriffen. Hat Weidel die Geste also einfach nur in den falschen Hals bekommen?

Dafür spricht, dass das besagte Video in den sozialen Medien gelöscht wurde. Der Pressereferent der AfD-Politikerin erklärte, Alice Weidel nehme die Darstellung, dass es sich nicht um eine "Kopf-ab-Geste" gehandelt habe, "zur Kenntnis".

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