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Breitscheidplatz-Anschlag: Prügelte Ben Ammar dem Attentäter den Weg frei?

Hat ein Vertrauter von Anis Amri diesem nach dem Anschlag auf dem Breitscheidplatz den Weg freigeknüppelt? Dies berichtete der Focus vor über einer Woche. Nun weist die Zeitschrift auf weitere Unstimmigkeiten und Unregelmäßigkeiten in dem Fall hin.
Breitscheidplatz-Anschlag: Prügelte Ben Ammar dem Attentäter den Weg frei?© Screenshot: Twitter / Friedemann Wo

Der Focus berichtete am vergangenen Freitag von weiteren Ungereimtheiten in dem Fall um Bilel Ben Ammar, dem abgeschobenen Vertrauten und mutmaßlichen Komplizen des Attentäters vom Breitscheidplatz, Anis Amri. In der vorvergangenen Woche hatte das Magazin von einem Video berichtet, auf dem ein Mann mit dem Aussehen Ben Ammars zu sehen sein soll, wie er Amri unmittelbar nach dem Anschlag den Weg freiprügelt. 

Konkret soll er dem Weihnachtsmarktbesucher Sascha Hüsges mit einem Kantholz an die Schläfe geschlagen haben, als dieser im Begriff war, einem Anschlagsopfer zu helfen. Hüsges erschien mit einer Kopfverletzung bei seinem Ehemann, dem er nicht sagen konnte, wie er sich diese zugezogen hatte. Er war zwar noch in der Lage, nach Hause zu fahren, erlitt aber eine Hirnblutung und ist heute weitgehend gelähmt.

Nun berichtet Focus von medizinischen Befunden, die den angeblich auf dem Video zu erkennenden Hergang bestätigen. Im Protokoll der Rettungssanitäter, die zu Hüsges gerufen wurden, als es ihm immer schlechter ging, heißt es:

Patient war auf dem Weihnachtsmarkt und hat einen starken Schlag von Passanten abbekommen.

Auch der behandelnde Arzt im Schlossparkklinikum kam zu dem Schluss, dass die Wunde von einem stumpfen Gegenstand herrühre. Gutachter der Charité kamen zu dem Schluss, dass fehlende Verletzungen an Armen und Beinen nicht auf einen Sturz als Ursache der Verletzung hindeuteten.

Auch in einem Vermerk des Ermittlungsrichters am Bundesgerichtshofs hieß es am 16. Februar 2017, zwei Wochen nach der überstürzten Abschiebung Ben Ammars, es bestehe der Verdacht, dass Hüsges "mit einem stumpfen Gegenstand an der Schläfe verletzt wurde, um Amri die Flucht zu ermöglichen".

Im Mai 2017 lieferte ein Ermittler des Bundeskriminalamts (BKA) allerdings eine gegenteilige Einschätzung. Die rechtsmedizinischen Stellungnahmen ließen den Schluss zu, dass eine Entstehung der Verletzung durch Fremdeinwirkung "eher unwahrscheinlich" sei. Vielmehr könne davon ausgegangen werden, "dass der Geschädigte sich die Verletzung in Folge eines Sturzes zugezogen hat".

Focus unterstellt, dass Ben Ammar identisch mit dem Mann mit den blauen Handschuhen ist, der auf weiteren Fotos und Videos vom Tatort zu sehen ist und der offenbar bei der Erstversorgung von Opfern half. Bundesinnenminister Horst Seehofer widersprach dieser Darstellung. Bei dem Mann handele es sich um einen zivilen Ersthelfer, erklärte Seehofer in der vergangenen Woche.

Seehofer widersprach auch Informationen des Focus, nach denen Ban Ammar Mitarbeiter des marokkanischen Geheimdienstes gewesen sei. Dazu hätten die deutschen Dienste keine Erkenntnisse, so der Minister.

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