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Käme "zur Unzeit": Dobrindt schließt Debatte über Kanzlerkandidatur vorerst aus

Es gab anscheinend in letzter Zeit zu viele Gerüchte über eine mögliche Kanzlerkandidatur Annegret Kramp-Karrenbauers, sodass nun ein Dementi folgen musste. Aber vieles deutet darauf hin, dass die Union sich nur auf eine Atempause einigte.
Käme "zur Unzeit": Dobrindt schließt Debatte über Kanzlerkandidatur vorerst ausQuelle: Reuters

CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt lehnt eine Debatte über eine Kanzlerkandidatur der CDU-Vorsitzenden Annegret Kramp-Karrenbauer zum jetzigen Zeitpunkt ab. Es gebe hierfür zeitliche Abläufe.

Und es ist ja ohne Zweifel, dass eine Parteivorsitzende der CDU auf jeden Fall mal zu denen gehört, die in Frage kommen für eine zukünftige Kanzlerschaft. Hierzu gibt es zeitliche Abläufe", sagte Dobrindt am Freitag am Rande der Klausur der CSU-Bundestagsabgeordneten.

Kramp-Karrenbauer will bei der Klausur mit CSU-Abgeordneten am Samstag auch über die künftige Zusammenarbeit von CDU und CSU im Bund sprechen. Nach einem Jahr voller Differenzen zwischen den beiden Unionsparteien hat sich die Stimmung zu Jahresbeginn etwas beruhigt. So einigten sich beide Parteien auf einen gemeinsamen Kurs beim Bundeswehretat. Dabei pochen die CSU-Landesgrößen auf ein Mitspracherecht ihrer Partei.

Wenn es einen gemeinsamen Unions-Kanzlerkandidaten geben sollte, muss das Thema zu gegebener Zeit mit der CSU diskutiert werden, sagte CSU-Landtagsfraktionschef Thomas Kreuzer der Bild am Freitag. 

Für Unionsfraktionschef Ralph Brinkhaus ist Kramp-Karrenbauer erste Anwärterin auf die Kanzlerkandidatur – allerdings sieht auch er keinen Automatismus. "Es ist absolut klar, dass sie den ersten Zugriff hat", sagte der Christdemokrat dem Focus. "Wer sich von der CDU tatsächlich für das Kanzleramt bewerben wird, hängt aber vom Momentum ab, wenn die Kandidatur ansteht."

Kramp-Karrenbauer hatte sich als Nachfolgerin von Angela Merkel an der CDU-Spitze auf dem Parteitag Anfang Dezember knapp gegen Ex-Unionsfraktionschef Friedrich Merz durchgesetzt. Danach hatte sie signalisiert, dass sie sich auch die Kanzlerschaft zutraue. Auch Merz wurde als geeigneter Kanzlerkandidat ins Gespräch gebracht.

Der Vorsitzende der Thüringer CDU, Mike Mohring, in dessen Bundesland im Herbst ein neuer Landtag gewählt wird, warnte am Freitag in der Sendung MDR Aktuell, einen Streit über die Kanzlerkandidatur der Union vom Zaun zu brechen, sei kontraproduktiv:

Wir wären ja töricht, wenn wir schon wieder den Personalstreit über diese Sachfragen legen würden", so Mohring.

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(rt deutsch/dpa)

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