Schlagabtausch zwischen SPD-Mann und Springer: Bildzeitung ist "Sprachrohr für AfD-Ideologie"
Das Satiremagazin Titanic hatte der Bild erfundene Mails des Juso-Chefs Kevin Kühnert über einen angeblichen Kontakt zu einem sogenannten russischen Troll namens Juri untergejubelt.
Prompt veröffentlichte das Blatt daraufhin die Räuberpistole. Als vorläufigen Höhepunkt, so Kelber nun in seinem "Berliner Infobrief", habe der Springer-Verlag
Unterlagen und Angaben gefälscht, um einen Mitgliedsantrag auf den Namen eines Hundes abzugeben.
Mein 350. Infobrief aus Berlin ist online. Themen u.a. Springer, Syrien und die SPD-Sprecher in den Bundestagsausschüssen https://t.co/kGCKgRdn65
— Ulrich Kelber (@UlrichKelber) 23. Februar 2018
Der Bonner SPD-Politiker sieht die Genossen mit einem "Dauerkrieg von Bild und Welt gegen den Mitgliederentscheid der SPD" konfrontiert. In seinem Schreiben spekuliert Kelber zudem über einen „Kampfauftrag“ gegen seine Partei und weiß von "Springers Angriff auf die liberale Demokratie" zu berichten.
Weil die @spdde die Identität ihrer neuen Mitglieder nicht überprüft hat, darf jetzt auch dieser Hund über die Groko abstimmen. Morgen in @BILDpic.twitter.com/O00dGyCJX7
— Julian Reichelt (@jreichelt) 19. Februar 2018
Darüber hinaus äußert der SPD-Mann die Ansicht, dass das Springer-Erzeugnis Bild "schon immer rassistisch, anti-liberal und populistisch" gewesen sei.
Nach Ansicht Kelbers seien die "Springer-Publikationen Bild und Welt die Sprachrohre für die AfD-Ideologie geworden". Wichtige Themen, so der Bonner Bundestagsabgeordnete, würden "durch regelrecht völkische Themenwahl verdrängt".
Eine schmutzige Kampagne: @bild gegen @spddehttps://t.co/rCeeiJ6ea0
— Ulrich Kelber (@UlrichKelber) 21. Februar 2018
Das wollte Springer so nicht auf sich sitzen lassen. Auf der Bild-Internetseite veröffentlichte das Boulevardblatt einen Bericht, laut dem sich die Bundesregierung von den Aussagen Kelbers distanziere.
Kelber bezeichnet BILD als „rassistisch“ - Bundesregierung distanziert sich von SPD-Staatssekretär https://t.co/rVMdmr3aMZ
— BILD Politik (@BILD_Politik) 25. Februar 2018
Nun ruderte auch der SPD-Politiker zurück - zumindest zum Teil. Kelber erklärte, dass er teilweise "über das Ziel hinausgeschossen" sei:
Zwei der von mir verwendeten Begriffe, nämlich "rassistisch" und "völkisch", sind auf jeden Fall falsch gewählt und inhaltlich unzutreffend, diese beiden Vorwürfe nehme ich ausdrücklich zurück und entschuldige mich dafür.
Lieber Herr Kelber,lese gerade Ihren Infobrief und möchte fragen, ob Sie das wirklich ernst meinen?Zitat: „BILD war schon immer rassistisch, anti-liberal und populistisch.“ BILD (und Welt) seien „die Sprachrohre für die AfD-Ideologie geworden“. „Völkische Themenwahl“.
— Nikolaus Blome (@NikolausBlome) 24. Februar 2018
Nach wie vor vertrete er jedoch die Ansicht, dass die Themenwahl von Bild und Welt "am Ende der AfD nutzt und außerdem Politikverdrossenheit schürt".
Ein Sprecher des Justizministers erklärte derweil:
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