Von BILD veröffentlichter Mailverkehr von Juso-Chef Kühnert mit "russischem Troll" war gefälscht

Mehr zum Thema - Bild-"Enthüllung": Juso-Chef soll im Kampf gegen GroKo Interesse an russischer Hilfe bekundet haben
Peinlicher könnte es für das führende Boulevardblatt der Bundesrepublik nicht kommen: Seit Jahren führt die Bild-Zeitung eine Kampagne gegen russische Medien, unter anderem RT Deutsch, mit der Behauptung, diese würden Fake-News verbreiten. Jedoch veröffentlichte vor kurzem ausgerechnet die Bild-Zeitung selbst eine nachweisliche Fake-News-Story, deren Grundlagen ihr das Satiremagazin Titanic untergejubelt hatte. Titanic machte den Reinfall auf Twitter bekannt.
#miomiogate – Juri, @KuehniKev, "Bild" und TITANICWie TITANIC der @BILD einmal eine unglaubliche Geschichte unterjubelte. Hier den vollständigen gefakten Mailverlauf runterladen: https://t.co/e9A7DHuDKLpic.twitter.com/QSqu5iVeR2
— TITANIC (@titanic) 21. Februar 2018
Mehr zum Thema - Deutscher Fake News-Meister 2017: Titel geht an BILD und deren Chefredakteur Julian Reichelt
Das kontroverse Boulevardmedium hatte die erfundene Geschichte sogar auf seiner Titelseite gebracht. Bild veröffentlichte in diesem Zusammenhang angebliche interne E-Mails des Juso-Chefs, denen zufolge dieser die Dienste eines russischen Internet-Trolls namens Juri zu Gunsten seiner NoGroKo-Kampagne erwog.
Eine anonyme Mail, zwei, drei Anrufe – und 'Bild' druckt alles, was ihnen in die Agenda passt", erklärteTitanic-Redakteur Moritz Hürtgen, der die Aktion leitete.
Zuvor hatte Bild-Chefredakteur Julian Reichelt den Bericht auf Twitter noch verteidigt.
Mit Mails, die mit höchster Wahrscheinlichkeit über SPD-Server geschickt wurden.
— Julian Reichelt (@jreichelt) 19. Februar 2018
Mehr zum Thema - Auf den Hund gekommen: Wie die BILD-Zeitung die Demokratie retten will
Echten Journalismus gibt es übrigens hier: https://t.co/MNWLQl2ta3#miomiogatepic.twitter.com/XSg1hEnm9x
— TITANIC (@titanic) 21. Februar 2018
Titanic veröffentlichte die angebliche Korrespondenz zwischen Kühnert und dem erfundenen russischen Internet-Troll Juri. Darin nutzen sie als Code-Wort "Mio Mio Mate Ginger", um sich gegenseitig zu identifizieren.
Haben Sie Fragen an Juri, @KuehniKev’s Kontaktmann aus St. Petersburg? Kein Problem, er ist jetzt auf Twitter und gibt gerne Auskunft: @juri91911070
— TITANIC (@titanic) 21. Februar 2018
Der aufgedeckte Skandal löste bei vielen Nutzern der sozialen Medien Heiterkeit aus.
Wir verneigen uns vor @hrtgn, @DaxWerner und der @titanic! Und fordern alle BILDblog-Leser auf, ein "Titanic"-Abo abzuschließen, um die Redaktion in ihrer wichtigen Aufklärungsarbeit zu Deutschlands größter Satire-Zeitung @BILD zu unterstützen: https://t.co/gSVmzmcym2#miomiogate
— BILDblog (@BILDblog) 21. Februar 2018
Ich glaube, ich würde heute nicht so gerne mit Julian Reichelt im Schützengraben liegen.
— Jan Böhmermann 🤨 (@janboehm) 21. Februar 2018