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Nach acht Jahren: Bundeswehr zieht aus Somalia ab - Will aber in der Region präsent bleiben

Nach einem achtjährigen Ausbildungseinsatz verlässt die Bundeswehr bis zum März Somalia. Das berichtet "Spiegel Online" unter Berufung auf Militärkreise. Die Bundeswehr wollte den Rückzug zunächst nicht bestätigen.
Nach acht Jahren: Bundeswehr zieht aus Somalia ab - Will aber in der Region präsent bleibenQuelle: www.globallookpress.com

Der Bundeswehreinsatz in dem Land am Horn von Afrika ist mit bis zu 20 Soldaten einer der kleinsten, aber auch einer der gefährlichsten. Der Bundestag hatte das Mandat für den Einsatz deutscher Streitkräfte in Somalia zuletzt Ende März 2017 bis zum 31. März 2018 verlängert.

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Somalia ist nach Ansicht eines damaligen Sprechers des Auswärtigen Amts

seit Jahrzehnten eine Anarchie gewesen. Es wird sehr lange brauchen, bis in Somalia so etwas entsteht wie ein stabiles Staatswesen."

Nun will die Bundesregierung die Teilnahme der Truppe an der europäischen Ausbildungsmission auslaufen lassen und kein neues Bundestagsmandat dafür anstreben, wie Spiegel Online schreibt. In dem von einem Bürgerkrieg erschütterten afrikanischen Land verübt die islamistische Al-Shabaab-Miliz immer wieder Terroranschläge.

Seit 2010 trainiert die EU somalische Soldaten und berät das Verteidigungsministerium in der Hauptstadt Mogadischu. Die somalischen Streitkräfte sollen dadurch für den Kampf gegen die Al-Shabaab-Miliz gestärkt werden. Sie terrorisiert das Land seit vielen Jahren und kontrolliert die Gebiete im Süden Somalias. Die Gruppe steht seit 2008 auf der US-Liste terroristischer Organisationen.

Der multinationale Ansatz der EU-Mission umfasst nach Angaben der Bundeswehr 12 Nationen mit insgesamt rund 155 Mann. Seit Beginn der EU-geführten Mission wurden mehr als 5.000 somalische Soldaten ausgebildet. Derzeit sind nur noch fünf deutsche Soldaten im Rahmen der EU-Mission in Mogadischu stationiert. Die Versorgung und Logistik für die Mini-Mission bindet aber wesentlich mehr Kräfte der Truppe.

Die Bundeswehr bleibt aber in der Region präsent. Der Anti-Piraterie-Einsatz "Atalanta" vor der ostafrikanischen Küste läuft weiter. Derzeit stellt die Bundeswehr dort 30 Soldaten, das Mandat läuft noch bis Mai.

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Deutschland soll sich im vergangenen Jahr zudem um verstärkten Einfluss über das Nachbarland Äthiopien bemüht haben, sowohl im wirtschaftlichen Sektor als auch zwecks Flüchtlingsabwehr sowie darüber hinaus in Kooperation mit den äthiopischen Streitkräften. Mit den Bemühungen um Stabilität geht auch die Sorge um den Seehandel am Horn von Afrika einher.

(dpa /rt deutsch)

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