Deutschland

Weihnachtsgeschäft: Von "verhalten" bis "enttäuschend"

Die Weihnachtseinkäufe sind vorüber, und der Einzelhandel berichtet, wie das Geschäft gelaufen ist. Allerdings – eine wirkliche Überraschung wäre es nur, wenn der Weihnachtsumsatz gut gewesen wäre. Den Deutschen fehlen Optimismus und Geld.
Weihnachtsgeschäft: Von "verhalten" bis "enttäuschend"© Urheberrechtlich geschützt

Der Heiligabend ist da, die Weihnachtseinkäufe sind getätigt, und die Einzelhändler ziehen wie jedes Jahr Bilanz. Diese Zahlen sind durchaus wichtig – der Einzelhandel macht etwa ein Fünftel seines Jahresumsatzes in den Wochen vor Weihnachten; einzelne Branchen, wie der Spielzeughandel, sogar noch bedeutend mehr.

Aber auch dieses Jahr ist das Ergebnis enttäuschend. Die Bewertung reicht von "mau" in Mönchengladbach, wo die Umsätze nach Einbeziehung der Inflation auf dem Niveau des Vorjahres blieben, "verhaltene Kauflaune" in Bremen, Weihnachtsgeschäft "stagniert" in Bayern bis hin zu "bricht ein" in Sachsen und Brandenburg.

"Statt Ho, Ho, Ho hatten wir dieses Jahr Oh, Oh", meinte der Geschäftsführer des Handelsverbands Berlin-Brandenburg in einem Interview mit der Welt, und wies darauf hin, dass die Betonung von "Kriegstüchtigkeit" bei den Menschen auch nicht gerade Zuversicht in die Zukunft auslöse.

Bei einer Umfrage des Handelsverbands unter den Einzelhändlern äußerten sich 62 Prozent der Befragten unzufrieden. Von schwächeren Besucherzahlen sprechen 71 Prozent, was darauf hinweisen kann, dass sich Einkäufe ins Online-Geschäft verlagern. Der Handelsverband hatte schon zuvor seine Erwartungen niedrig angesetzt, mit einem Plus von nur 1,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, was gerade einmal die Inflation ausgleicht; aber auch diese Erwartungen wurden nicht erreicht.

Allerdings liegt das im allgemeinen Trend – der Binnenmarkt ist in Deutschland schon seit Langem schwach, da er von der Lohnentwicklung abhängt, die seit Jahrzehnten stagniert. In den Jahren von 2000 bis 2025 stiegen die Umsätze des Einzelhandels laut Handelsverband nominal um 58 Prozent, die Kaufkraft ist im selben Zeitraum jedoch um 71 Prozent gesunken – was real einen Rückgang bedeutet.

Einkommenszuwächse erlebten in den letzten Jahren fast nur noch die obersten zehn Prozent der Bevölkerung, während die steigenden Mieten dafür sorgen, dass in der unteren Hälfte das verfügbare Einkommen immer weiter sinkt. Vor diesem Hintergrund führen Krisen wie derzeit in der deutschen Industrie dazu, dass jener Teil der Bevölkerung, der frei verfügbares Einkommen hat, es lieber spart als verkonsumiert. Schließlich lassen Ereignisse wie die jüngst beschlossene Werksschließung von VW in Dresden keine allzu sichere Zukunft erwarten.

Die Weihnachtsmärkte melden im Gegensatz zum Handel ein vergleichsweise erfolgreiches Jahr; die stetig steigenden Sicherheitsmaßnahmen scheinen darauf weniger Einfluss zu haben als das Wetter. Das war in diesem Jahr kalt und trocken, also ideal für die Umsätze von Glühwein und Bratwürsten.

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