
Gasspeicher-Füllstand deutlich unter üblichem Niveau

Die deutschen Gasspeicher sind derzeit so gering befüllt wie seit Jahren nicht mehr, so die Warnungen der Betreiber. So waren die Gasspeicher Stand Ende November lediglich zu 67 Prozent gefüllt. Das sind statistisch etwa 17 Prozentpunkte weniger als im Mittel der Jahre 2017 bis 2021. Anfang November waren die Speicher noch zu 75,1 Prozent gefüllt ‒ also gerade einmal fünf Prozentpunkte über der gesetzlichen Mindestmarke. In den vergangenen Jahren lag der Füllstand zu dieser Zeit des Jahres im Durchschnitt noch bei knapp 90 Prozent.
Der Sender NDR ermöglicht interessierten Bürgern auf seiner Webseite den Blick auf den Füllstand in Deutschlands Gasspeichern. Die abrufbare Grafik belegt dabei den aktuellen Tiefstand von 67,1 Prozent am 30. November.

Die Branchenwebseite ASEW berichtet über die aktuelle Lage aus Sicht der Betreiber:
"Experten sind indes, anders als in den Vorjahren, nicht übermäßig alarmiert. Zwar könnten sich die Gasspeicher in einem ungünstigen Szenario vollständig leeren, das bedeute aber nicht, dass das Erdgas zum Heizen ausgehen wird."
Grund dafür sei "auch die veränderte Versorgungsstruktur, die nicht mehr bloß auf Pipelinegas, sondern verstärkt auch auf LNG setzt". Mögliche Auswirkungen auf die deutsche Wirtschaft werden dabei nicht thematisiert. Zu den Gründen der Entwicklung erklärt ein n-tv-Artikel:
"Die Gasversorgung in Deutschland hat sich infolge der akuten Energiepreiskrise zu Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine grundlegend gewandelt. Jahrzehntelang importierte Deutschland sein Gas fast ausschließlich über Pipelines. Dieses Gas kam relativ gleichmäßig übers Jahr verteilt über die Leitungen ins Land."
Vom "einstigen Hauptlieferanten" Russland würde Deutschland nachweislich gar kein Pipelinegas mehr beziehen. Ein größerer Teil des Erdgases stammt auf Grundlage der von Habeck verfolgten Strategie, einer gescheiterten Politik des Ex-Wirtschaftsministers der Grünen, "dagegen aus Flüssiggaslieferungen (LNG), die entweder über westeuropäische Nachbarländer oder die neuen LNG-Terminals an der deutschen Küste ins Land gelangen" müssen.
Mitte November zitierte n-tv den E.ON-Chef Leonhard Birnbaum mit der Erklärung:
"Der Industriestrompreis soll deutsche Firmen bei Energiekosten entlasten. Doch dabei dürfe es nicht bleiben, sagt der Eon-Chef und mahnt Reformen an. So müsse der Ausbau erneuerbarer Energien am Bedarf ausgerichtet sein 'und nicht an irgendwelchen politischen Wunschvorstellungen'."
Ein sehr niedriger Stand in den Gasspeichern könnte sich bei einem sehr kalten Winter auch auf anderer Ebene rächen. Falls es zu einer Kältewelle "nicht nur in Deutschland, sondern in ganz Europa und eventuell auch in anderen Teilen der Welt komme", so Tobias Federico, Geschäftsführer von Montel, einem führenden Anbieter von Energiemarktanalysen gegenüber n-tv, könnte die erhöhte Nachfrage die Preise auf dem LNG-Markt "kurzfristig wieder in die Höhe treiben".
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