
Wirtschaftskrise: Bundesregierung bekommt Gegenwind von mittelständischen und Familienunternehmen

Die Aussichten sind düster, und obwohl die deutsche Bundesregierung noch nicht lange im Amt ist, melden Unternehmer und ihre Verbände heftige Kritik an der Berliner Regierung an. Ungeachtet gravierender Einschnitte im Sozialbereich gehen die "Reformen" der Großen Koalition den Wirtschaftsvertretern längst nicht weit genug, wie sie dem Hamburger Spiegel deutlich machten. Das Magazin hatte eine Reihe von Managern und Unternehmern befragt. Das Fazit lautet: Die Vertreter von Unternehmen und Verbänden werden zunehmend ungeduldig. Sie sprechen vom Ausbleiben der angekündigten Veränderungen.

Sorge und Unzufriedenheit
Die Welt zitiert aus dem Bericht eine Stellungnahme von Christian Hartel, dem Chef des Chemie-Konzerns Wacker, der seine Ungeduld folgendermaßen formulierte:
"Der Herbst der Reformen nähert sich dem Ende, also zumindest kalendarisch. Viel gesehen haben wir noch nicht."
Auch Thomas Hoppe, Vorsitzender des Bundesverbandes der Jungen Unternehmer, hatte moniert, Berlin würde "immer etwas" versprechen, "was dann nicht kommt". Dies sei "besonders nervig und frustrierend". Ähnlich habe sich auch Marie-Christine Ostermann beklagt, Chefin des Lieferanten für Großküchen Rullko und Präsidentin des Verbandes der "Familienunternehmer". Ostermann empfindet die Wirtschaftspolitik unter Friedrich Merz gar als "unternehmerfeindlich".
Dem Spiegel habe Roland Berger, der Gründer der gleichnamigen Unternehmensberatung, erklärt, zwei Drittel der deutschen "Wirtschaft" seien mit dem wirtschaftspolitischen Kurs Berlins unzufrieden – insbesondere Mittelstand und Familienunternehmen, aber auch sogar die Hälfte der Großkonzerne. Enttäuschung mache sich breit wegen des "Ausbleiben(s) der versprochenen Refomen", so Berger.
Verbreiteter Pessimismus und eine Ansage
Ähnlich habe sich auch der frühere Präsident des Bundesverbandes der deutschen Industrie Siegfried Russwurm geäußert. Dieser sprach von einer gewissen wachsenden Hoffnungslosigkeit und stellte fest:
"In der Industrie macht sich große Skepsis breit, ob die Politik zu echten Veränderungen bereit ist."
Mit die deutlichsten Worte fand der Chef des Hanauer Technologieunternehmens Heraeus, Jürgen Heraeus. Drastisch geißelte der Milliardär aus Hessen die Wirtschaftspolitik der Großen Koalition:
"Ich bin extrem pessimistisch und denke, dass es in der Konstellation mit CDU und SPD keinen Schub für die Wirtschaft mehr gibt."
Und Heraeus verband seine Kritik mit einer Ansage an die Sozialdemokraten: "Die SPD ist kein Machtfaktor mehr in Deutschland. Und das muss man ihr auch jeden Tag sagen." Abschließend zitiert ihn die Welt mit folgender Ansicht: "Schon die Drohung würde die SPD unter Druck setzen, weil jeder Minister potenziell seinen Job davonschwimmen sehen würde."
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