Chip-Krise eskaliert: VW stoppt Golf-Produktion in Wolfsburg

Nachdem die Niederlande auf Druck der USA die Kontrolle über den Chiphersteller Nexperia übernommen haben, hat Peking den Export von Nexperia-Halbleitern verboten. Am heutigen Morgen warnte die VW-Führung die Belegschaft in einem Brief, dass es zu einem Produktionsstopp kommen könnte. Der Lieferant könne eine Versorgung nicht mehr gewährleisten, heißt es dort. Daher könne es zu Produktionsausfällen und Kurzarbeit kommen.
Was heute früh nur angedeutet wurde, ist nun offiziell. Ab kommenden Mittwoch stoppt VW die Produktion im Stammwerk in Wolfsburg. Die Fertigung des Golfs wird ausgesetzt. Die Produktion anderer Modelle soll zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen. Geplant ist zudem, bei anhaltenden Engpässen in der Versorgung mit Halbleitern auch in anderen Werken die Produktion zu stoppen.
Betroffen von dem Problem sind auch andere deutsche Automobilhersteller. Allein bei Volkswagen könnte der Lieferausfall Zehntausende Mitarbeiter betreffen. Laut der Bild-Zeitung hat Volkswagen bereits Kontakt zu den zuständigen Arbeitsagenturen aufgenommen, um Kurzarbeit anzukündigen.
Das im niederländischen Nijmegen ansässige Unternehmen Nexperia, das Halbleiter herstellt, steht im Zentrum des Handelsstreits zwischen den USA und China. Im Jahr 2019 wurde Nexperia von der chinesischen Firma Wingtech übernommen. Die von Nexperia in den Niederlanden hergestellten Chips werden von Wingtech in China weiterverarbeitet und dann zurück in die EU exportiert. Nachdem die niederländische Regierung dem Druck aus den USA nachgegeben und Nexperia und Wingtech quasi enteignet hatte, verhängte China einen Exportstopp für den Rücktransport der fertigen Bauteile. Der trifft die europäischen Autobauer und die Beschäftigten in der Automobilindustrie jetzt hart.
Der europäische Automobilherstellerverband (ACEA) warnte bereits, dass die bestehenden Lagerbestände nur noch für einige Wochen ausreichen. Nun schreibt die VW-Führung einen Brandbrief an die eigenen Beschäftigten. Es herrscht Alarmstimmung in der Automobilindustrie. Der ohnehin kriselnden Branche droht, zwischen den geopolitischen Fronten zerrieben zu werden.
Mit der Enteignung sollte verhindert werden, dass Nexperia auf eine US-Sanktionsliste gesetzt wird. Dass die Führung in Peking darauf reagieren würde, wurde in den Niederlanden offenbar nicht bedacht. Neben den Beschäftigten der Automobilindustrie sind auch die Mitarbeiter von Nexperia von der Maßnahme betroffen. Am Standort Hamburg unterhält das Unternehmen seine größte Produktionsstätte mit 1.600 Beschäftigten.
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