Deutschland

Deutschlands Gasspeicherbestände "historisch schlecht"

Die Zahl der deutschen Gasspeicher mit geringem Füllbestand befindet sich auf neuem Höchstniveau, so die Antwort der Bundesregierung an die Grünen. Die Regierung erkennt jedoch keine Gefahren für den kommenden Herbst und Winter.
Deutschlands Gasspeicherbestände "historisch schlecht"Quelle: Legion-media.ru © Fotostand

Anfang August wollte die Bundestagsfraktion der Grünen von der Bundesregierung erfahren, wie es aktuell mit der "Sicherheit der Versorgung mit Gas" für die Bürger Deutschlands aussehe. Laut der Beantwortung hätten "viele Gasanlagen zurzeit deutlich weniger Gas gelagert als üblich", zitiert die ARD-Tagesschau. Der Füllstand liege bei 75 Prozent, was im Vergleich zu den Werten der Nachbarländer auffällig niedrig ist.

Im Tagesschau-Artikel beruft man sich auf Angaben der Regierungsantwort, "die dem ARD-Hauptstadtstudio vorliegt", jedoch auf der Website bis zum Zeitpunkt der Artikelveröffentlichung noch nicht offiziell verfügbar ist. So heißt es im Tagesschau-Artikel:

"Offiziellen Angaben zufolge waren die Speicher zum Stichtag 11. August nur zu 65 Prozent gefüllt. In den Vorjahren war es zum gleichen Zeitpunkt deutlich mehr. So registrierten die Behörden 2022 einen Füllstand von 75 Prozent, 2023 lag die Auslastung bei 90 Prozent und 2024 waren es sogar knapp 92 Prozent."

Der energiepolitische Sprecher der Grünen Michael Kellner erklärt dazu:

"Die Gasspeicher in Deutschland sind historisch schlecht befüllt, auch im Vergleich zu unseren Nachbarstaaten."

Kellner beruft sich dabei auf folgende Tagesschau-Information:

"Gleichzeitig sind viele Nachbarländer deutlich besser vorbereitet. So sind die Anlagen in Frankreich und Polen zu etwa 80 Prozent ausgelastet, Österreich kommt auf 77 Prozent, Belgien sogar auf 92 Prozent."

Zu der irritierenden und bedenklichen Entwicklung heißt es weiter im Artikel:

"Um eine Gasmangellage im Winter zu vermeiden, gelten in Deutschland eigentlich strenge Füllvorgaben für die Betreiber. Doch genau die hatten die EU und die Bundesregierung vor Kurzem deutlich gelockert. Zusätzlich hatte das zuständige Ministerium für Wirtschaft und Energie auch die sogenannte Alarmstufe für die Gasversorgung aufgehoben." 

Dazu hieß es in einem Tagesschau-Artikel vom 1. Juli:

"Deutschlands größter Gasspeicher im niedersächsischen Rehden ist momentan nur zu zwei Prozent gefüllt. Doch der sehr niedrige Füllstand ist für die Bundesregierung 'kein Anlass zur Sorge'. Andere Speicher habe man auf 'sehr vernünftigen Füllständen', sagte Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche."

Reiche erklärte zu diesem Zeitpunkt, dass "man durch den Ausbau der LNG-Terminals und -Infrastruktur auf ein breites Angebot zurückgreifen" könne. Im aktuellen Artikel lautet die Einschätzung aus dem Wirtschaftsministerium:

"Nach Einschätzung des Ministeriums besteht inzwischen allerdings keine akute Gefahr mehr für eine akute Gasmangellage. 'Anders als in den Vorjahren stehen uns derzeit vier schwimmende Flüssiggasterminals für die Versorgung zur Verfügung', sagt eine Sprecherin auf Anfrage des ARD-Hauptstadtstudios."

Timm Kehler vom Branchenverband Gas- und Wasserstoffwirtschaft erklärt zum Status quo, dass die niedrigen Speicherstände "auch mit den aktuell hohen Preisen auf dem Gasmarkt" zusammenhingen. Daraus resultierend hätten sich viele Versorger "wie zum Beispiel Stadtwerke deshalb in den vergangenen Monaten nicht so stark mit Erdgas eingedeckt". Kehler sei sich sicher, die Speicher "werden weiter gefüllt und das gesetzliche Ziel überschreiten".

Die Bundesnetzagentur "beschwichtigt" ebenfalls, um zu erklären, dass trotz der niedrigen Speicherstände die Versorgungslage "stabil" bleibe. Durch die neuen Terminals für Flüssiggas "sei Deutschland auf einen kalten Winter gut vorbereitet".

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