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Medienbericht: Cyberangriff legt Parteiarbeit der CDU vollständig lahm

Die Parteiarbeit der CDU ist einem Medienbericht zufolge durch einen Cyberangriff fast vollständig lahmgelegt worden. Demnach kann die Partei nicht mehr auf ihre zentrale Mitgliederdatei zugreifen. Versammlungen zur Auswahl der Kandidaten für die Bundestagswahl müssen verschoben werden.
Medienbericht: Cyberangriff legt Parteiarbeit der CDU vollständig lahmQuelle: AFP © Odd ANDERSEN/AFP

Der Anfang Juni bekannt gewordene Cyberangriff auf die CDU-Zentrale hat die Partei offenbar fast vollständig lahmgelegt. Das berichtet das Springerblatt Bild unter Berufung auf Quellen in der Partei. Demnach sind sogar die Versammlungen zur Kür der Bundestagskandidaten von dem Angriff betroffen.

Der Grund dafür: Die angegriffenen "Union Betriebs-Gmbh" musste die in einer Cloud gelagerte zentrale Mitgliederdatei der Datei nach Rücksprache mit den Sicherheitsbehörden abgeschaltet werden. Originalton Bild:

"Aus Angst davor, dass die sensiblen Daten der 363.000 Mitglieder in die Hände ausländischer – mutmaßlich russischer – Spione geraten könnten."

Der scheidende CDU-Geschäftsführer Christoph Hoppe schrieb deshalb einen Brief an die Landesverbände, deren Daten sich in der genannten Cloud befinden. Diese sollten nur noch dann zu CDU-Versammlungen einladen, "wenn diese aus zwingenden Gründen erforderlich sind".

Im Parteivorstand forderte Hoppe am Montag außerdem, dass die Versammlungen zur Auswahl der Bundestagskandidaten so lange wie möglich hinausgezögert werden sollten, bis man wieder sicher auf Mitgliederdaten zugreifen könne. Die Fristen des Bundestagswahlgesetzes sollten bei Bedarf "großzügiger als möglicherweise bislang" genutzt werden.

Wer bis dahin dennoch die Adressen seiner Mitglieder benötigt, soll auf Antrag eine "Abschrift" erhalten. Man könne aber "KEINE Aussage über die Bearbeitungsdauer" treffen. Parteiarbeit, so das Fazit der offenbar gezielt informierten Bild, sei "so kaum noch möglich".

Nicht in diesem Ausmaß betroffen sind Landes- und Kreisverbände sowie sonstige der CDU verbundene Organisationen, die sich nicht auf das IT-System der Zentrale verlassen haben oder die selbst auf eigenen Systemen Kopien der Mitgliederdatenbank vorhalten.

Damit nicht genug: Wie das Boulevardblatt weiter berichtet, kann Julia Klöckner, die Schatzmeisterin der Partei, bis auf Weiteres auch keine Rechnungen mehr verschicken. Auch auf die eigentlich Ende Juni fälligen Rechenschaftsberichte der Landesverbände wird Klöckner bis Ende August warten müssen.

Laut der Bild wurde am Montag im Bundesvorstand bestätigt, dass die CDU bereits um Christi Himmelfahrt, also Anfang Mai, Opfer eines Cyberangriffs auf ihre IT-Systeme geworden war. Eine Sprecherin hatte das seinerzeit zunächst dementiert.

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