Deutschland

Medienbericht: Jedes dritte Unternehmen erwägt Verlagerung ins Ausland

Laut dem Präsidenten des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI), Siegfried Russwurm, plane jedes dritte Unternehmen, seine Produktion ins Ausland zu verlagern. Die Geduld der Unternehmen mit Deutschland – oder genauer gesagt mit der regierenden Ampelkoalition – sei am Ende.
Medienbericht: Jedes dritte Unternehmen erwägt Verlagerung ins AuslandQuelle: www.globallookpress.com © Frank May/picture alliance

Wie das Boulevard-Blatt Bild am Samstag unter Berufung auf den Präsidenten des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI), Siegfried Russwurm, berichtet, erwägt jeder dritte deutsche Hersteller, seine Produktion ins Ausland zu verlagern – doppelt so viele wie im Jahr 2022.

Zu den jüngsten Verlagerungsplänen gehört dem Bericht zufolge der Hausgerätehersteller Miele, der 2.000 Arbeitsplätze in Deutschland abbauen und 700 Stellen an seinem Standort in Polen aufbauen will. Der Heizungshersteller Viessmann hatte bereits 3.000 Arbeitsplätze nach Polen verlagert.

Volkswagen kündigte im vergangenen Jahr an, eine neue Batteriefabrik in den USA zu bauen. Die BASF verkündete, zehn Milliarden Euro in eine petrochemische Anlage in China zu investieren, gleichzeitig baute sie in ihrer Zentrale in Deutschland Arbeitsplätze ab. Der französische Stahlrohrhersteller Vallourec hat seine Produktion in Deutschland im September letzten Jahres eingestellt, auch der Reifenhersteller Michelin und sein US-amerikanischer Konkurrent Goodyear erklärten, dass sie ihre deutschen Werke bis Ende 2025 schließen werden.

Russwurm zufolge melden hierzulande immer mehr Geschäftsführer internationaler Unternehmen "sehr glaubwürdig", dass ihre "Geduld mit Deutschland am Ende ist". Ihm zufolge haben die Verlangsamung des Wirtschaftswachstums und die hohen Inflationsraten, insbesondere durch die Energiekrise, zu weniger Investitionen geführt, und Berlin fehle eine Strategie, um die Situation zu ändern. Dies wiederum führe zu einem allmählichen Rückgang des verarbeitenden Gewerbes. Bestehende Produktionslinien könnten noch eine Weile in Betrieb bleiben, "aber neue entstehen nicht mehr in Deutschland", so der BDI-Präsident.

Viele Unternehmen nennen die hohen Energiepreise, die in die Höhe schossen, nachdem Deutschland 2022 den Zugang zu russischem Erdgas verloren hatte, als eine der Hauptursachen für ihre Probleme. Verschärft wurde dies durch die Entscheidung Berlins, aus der Kernenergie und der Kohle auszusteigen und auf erneuerbare Energien umzusteigen, was laut Russwurm die in Deutschland tätigen Hersteller im Vergleich zu anderen Industrienationen erheblich benachteilige.

"Niemand kann heute mit Sicherheit sagen, wie unsere Energieversorgung in sieben Jahren aussehen wird, und deshalb kann auch niemand sagen, wie hoch die Energiepreise in Deutschland dann sein werden. Für Unternehmen, die Investitionsentscheidungen treffen müssen, ist das absolut giftig", sagte der BDI-Präsident Anfang der Woche in einem Interview mit der Financial Times. Er fügte hinzu, dass die Regierung mit ihrer ehrgeizigen Klima-Agenda – die beinhaltet, bis 2045 Kohlenstoffneutralität zu erreichen und bis 2030 rund 80 Prozent der Stromerzeugung auf Wind- und Solarenergie umzustellen – einen Fehler in ihrer Energiepolitik mache.

"Die Unternehmen sagen, dass es für sie immer schwieriger wird, eine langfristige Planung vorzunehmen. Sie haben große Zweifel daran, unter diesen Bedingungen weiter in Deutschland zu investieren. Anderswo sind die Bedingungen besser. Und sie gehen ins Ausland", so Russwurm.

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