Deutschland

Industrieverband: "Deutschland hat seine Konkurrenzfähigkeit verloren"

Eine Umfrage des BDI zur Attraktivität des Wirtschaftsstandortes Deutschland ergab schlechte Noten. Schlechte Infrastruktur, hohe Energiekosten, Bürokratie und mangelnde Bildung führen dazu, dass immer mehr Unternehmen Deutschland den Rücken kehren. Die Zahlen sind alarmierend.
Industrieverband: "Deutschland hat seine Konkurrenzfähigkeit verloren"Quelle: www.globallookpress.com © IMAGO/Jochen Tack

Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) hat gestern die Ergebnisse der Herbstumfrage veröffentlicht, die das Beratungs- und Wirtschaftsprüfungsunternehmen Deloitte in seinem Auftrag durchgeführt hat. 

Ermittelt wurde die Attraktivität des Wirtschaftsstandorts Deutschland. Um diese steht es schlecht, denn 81 Prozent der befragten 1.000 mittelständischen Unternehmen sind der Meinung, dass Deutschland seine Konkurrenzfähigkeit verloren hat.  

Ganze 33 Prozent der deutschen Unternehmen planen, ihre Produktion ins Ausland zu verlagern. Im Unterschied zu bisherigen Verlagerungen ins Ausland, die vor allem die Bauteilfertigung betrafen, denken viele deutsche Unternehmen nun auch über die Verlagerung des hochwertigen Teils der Wertschöpfung nach. Nur einen Tag nach der Veröffentlichung der Ergebnisse werden diese durch eine Meldung des Autobauers BMW bestätigt. Der Autokonzern verlegt seine Motorenproduktion weg aus Deutschland.  

Besondere Anziehungskraft haben die USA. 29 Prozent der Unternehmen in den deutschen Kernbranchen Maschinenbau und Automobilindustrie zieht es dorthin. Die Energiekosten sind in den USA deutlich niedriger, zudem versprechen die USA mit dem Inflation Reduction Act nicht nur Subventionen für Firmen, die in den USA produzieren, sondern drohen ausländischen Produzenten auch mit umfassenden Nachteilen. So sieht das US-Gesetz zwar die Förderung des Kaufs von Elektroautos vor, allerdings nur, wenn die Batterietechnik in den USA hergestellt wurde. Deutsche und europäische Hersteller werden dadurch benachteiligt. 

Damit der Standort Deutschland wieder attraktiver wird, fordern die Unternehmen zum einen Bürokratieabbau. Mindestens ebenso wichtig sei, die Energiepreise zu senken, gefolgt von Investitionen in Bildung, Infrastruktur und Digitalisierung.

Die Forderungen kommen nicht überraschend. Die Infrastruktur ist sei Jahren unterfinanziert. Straßen und Brücken sind in schlechtem Zustand. In der Bildung schneiden deutsche Schüler im internationalen Vergleich unterdurchschnittlich ab und bei der Digitalisierung hinkt Deutschland um Jahre hinterher.  

Ob sich daran in absehbarer Zeit etwas ändert, ist mit dem heutigen Urteil des Bundesverfassungsgerichts zur Schuldenbremse allerdings fraglich. Schuldenfinanzierte staatliche Investitionen sind in Deutschland durch die Verfassung verboten. 

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