Deutschland

Gaza-Diskussion: Grünen-Politiker Beck sorgt für 'Friedensgebet'-Absage in München

Erst jüngst klagte Volker Beck als hundertprozentiger "Israel-Versteher" gegen einen Spieler des FC Bayern. Konträre Wahrnehmungen und Bemühungen zum Gaza-Israel-Konflikt werden seitens Beck weiterhin nicht geduldet. Nun sorgte seine Kritik an einem gemeinsamen Friedensgebet von Muslimen, Juden und Christen für die Absage.
Gaza-Diskussion: Grünen-Politiker Beck sorgt für 'Friedensgebet'-Absage in MünchenQuelle: www.globallookpress.com © IMAGO/Bernd Elmenthaler

Die medial-politische Stimmung in Deutschland hinsichtlich der weiterhin aufgeheizten und kontrovers geführten Diskussion rund um die Ereignisse im Gaza-Israel-Konflikt seit dem 7. Oktober erfährt ein neues Kapitel. Die Stadt München plante demnach als deeskalierende und konfessionsübergreifende Initiative ein gemeinsames Gebet von Juden, Muslimen und Christen für den Frieden im Nahen Osten. Der geäußerten Kritik an der Veranstaltung durch einen wenige Tage zuvor erschienenen Artikel der als 'antideutsch' und proisraelisch geltenden Zeitung Jungle World und Mitteilungen der Münchner Gruppierung "Linke Bündnis gegen Antisemitismus" schloss sich der Präsident der Deutsch-Israelischen Gesellschaft, Volker Beck (Grüne), anscheinend wirkungsvoll an. Das am 6. November geplante Friedensgebet wurde nun aufgrund des medial-politischen Drucks kurzfristig abgesagt.

Die Schirmherrschaft für die geplante Zusammenkunft hatte Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) persönlich übernommen. Dieser teilte im Verlauf des Montags laut Bayerischen Rundfunk (BR24) mit, dass er "gerade in dieser hochemotionalen Zeit, die auch in unserer Münchner Stadtgesellschaft deutlich zu spüren ist", die Idee eines "interreligiösen Friedensgebets als unterstützenswert" befunden hätte. Voraussetzung sei jedoch gewesen, "dass auch ein Vertreter der jüdischen Glaubensgemeinschaft ein Gebet spricht". Die jüdische Seite lehnte diese Offerte jedoch ab. Diesbezüglicher Absage, heißt es in dem Artikel:

"Vorausgegangen war Kritik an der Veranstaltung durch den Grünen-Politiker und Präsidenten der Deutsch-Israelischen Gesellschaft Volker Beck und das Münchner "Linke Bündnis gegen Antisemitismus". Der Vorwurf: Unter dem Dach des Münchner Muslimrats seien auch Gruppierungen wie die türkischen Gruppierungen DITIB und Millî-Görüş sowie die Muslimbruderschaft, deren Haltung zum aktuellen Konflikt in Israel und Gaza nicht klar sei."

Der Jungle World-Artikel hatte diese Wahrnehmung mit einem am 4. November publizierten Gastbeitrag der Gruppierung "Linkes Bündnis gegen Antisemitismus München" untermauert. Münchens Oberbürgermeister Reiter stellte nun vor der Absage fest:

"Die Gegenwart ist offenbar nicht reif, um in und für München ein gemeinsames Friedensgebet zu ermöglichen."

Die Initiative zu dem Friedensgebet entstand vor zwei Wochen bei einem Treffen zwischen Münchner Imamen und Oberbürgermeister Reiter. In der dann versandten Einladung hieß es ausdrücklich: "Keine Flaggen, keine Schilder, keine Parolen". Der Münchner Imam Benjamin Idriz nannte die kurzfristig erfolgte Absage eine "sehr bittere Erfahrung". Der Münchner Muslimrat als Veranstalter des Friedensgebets zeigte sich laut BR24 "enttäuscht". Die Veranstaltung habe rein "als ausgestreckte Hand und deutliches Zeichen für das Miteinander" gelten sollen.

Geplant war demnach, dass neben den Imamen am Montagabend Rabbiner Jan Guggenheim von der Israelitischen Kultusgemeinde (IKG) München und Oberbayern sowie der evangelische Landesbischof Christian Kopp und Dompfarrer Monsignore Klaus Peter Franzl für das Erzbistum München und Freising an dem Friedensgebet teilnehmen. Das offizielle Motto lautete: "Muslime, Juden und Christen beten für Frieden im Heiligen Land und für das Miteinander in München".

Volker Beck reagierte als Präsident der Deutsch-Israelischen Gesellschaft in einer Mitteilung mit den Worten, dass er "die Absage des sogenannten Friedensgebets des Muslimrates begrüßt", um wörtlich darzulegen:

"Freilich ist nicht jede Friedensbotschaft per se unschuldig und tatsächlich friedlich." 

So sei es für Beck "kein Frieden, wenn Angegriffene und Angreifer auf eine Stufe gestellt würden", um festzustellen:

"Das wäre eine Rechtfertigung des Angriffs. Oder wenn man den Angegriffenen zum Niederlegen der Waffen auffordert, sobald er sich wehrt. Dass dieses Friedensgebet hier eine klare Haltung hat, konnte ich nicht erkennen."

Der Muslimrat sei schlicht "der falsche Partner für die Stadt gewesen", so Beck abschließend. Die Imame hatten demgegenüber im Vorfeld laut BR24 in ihren Gemeinden "ausdrücklich von der Teilnahme von propalästinensischen Demonstrationen abgeraten" und stattdessen das Gebet in München als bewusst gemeinsame Friedensaktion angekündigt und beworben.

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