Deutschland

Strom und Gas: Preise für private Verbraucher drastisch gestiegen

Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes stiegen die Energiepreise für die privaten Verbraucher im ersten Halbjahr drastisch. Entlastungen gab es für Großkunden. Die hohen Energiepreise wirken dämpfend auf die konjunkturelle Entwicklung.
Strom und Gas: Preise für private Verbraucher drastisch gestiegenQuelle: www.globallookpress.com © IMAGO/Jochen Tack

Die Energiepreise für die privaten Verbraucher sind im ersten Halbjahr 2023 gegenüber dem zweiten Halbjahr 2022 deutlich angestiegen. Das geht aus einer Mitteilung des Statistischen Bundesamts hervor. Demnach stiegen die Gaspreise für die privaten Verbraucher in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres um 31,3 Prozent. Die Strompreise stiegen um 21 Prozent. 

Anders sieht es für Großkunden aus. Für Unternehmen und Behörden sanken die Gaspreise um 4,6 Prozent. Der Strompreis verbilligte sich für Großabnehmer ebenfalls, allerdings nur um minimale 0,1 Prozent. In den Angaben des Statistischen Bundesamts sind die Preisbremsen für Strom und Erdgas berücksichtigt. 

Nicht bewahrheitet hat sich damit die Prognose der Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt (Bündnis 90/Die Grünen), die im April prognostizierte, mit der Abschaltung der letzten verbliebenen deutschen Atommeiler würden die Strompreise perspektivisch sinken. Göring-Eckardt sagte im April gegenüber dem MDR, je mehr erneuerbare Energien es gebe, desto niedriger werde der Preis. 

Die aktuellen Zahlen sprechen allerdings eine andere Sprache. Mit dem Atomausstieg wurde Deutschland vom Nettoexporteur zum Importeur von Strom. Nach der Abschaltung der Atomkraftwerke ging die eingespeiste Strommenge deutlich zurück. Das Statistische Bundesamt meldete für das erste Halbjahr 2023 einen Rückgang um 11,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Dem Rückgang stehen höhere Importe gegenüber. Allerdings sank die insgesamt verfügbare Strommenge in Deutschland um 6,9 Prozent. Energieintensive Betriebe fuhren aufgrund der hohen Kosten die Produktion zurück oder stellten sie ganz ein. 

Dem Verzicht auf vergleichsweise günstiges Pipeline-Gas aus Russland steht eine Zunahme von teurerem Flüssiggas aus Russland gegenüber. Die EU ist inzwischen zum Hauptabnehmer für russisches LNG geworden. Das bedeutet, dass die Gaspreise für die Verbraucher dauerhaft hoch bleiben werden, denn die Verflüssigung von Erdgas ist aufwendig. Das schlägt sich im Preis nieder. 

Die hohen Energiepreise wirken sich auf die Konjunktur dämpfend aus. Sie belasten die Verbraucher. Der Binnenkonsum bleibt daher in Deutschland weiterhin schwach. Von ihm gehen keine positiven Impulse für die Wirtschaft aus. In ihrem Gemeinschaftsgutachten gehen die führenden deutschen Wirtschaftsforschungsinstitute von einem Rückgang der deutschen Wirtschaft in diesem Jahr um 0,6 Prozent aus. 

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