Zu viel Gas im Speicher: Rechnung für die Verluste der Versorger geht an die Bürger
Die Bundesregierung gab im vergangenen Jahr der Trading Hub Europe (THE) grünes Licht für den Kauf von 50 Terawattstunden Gas auf den Weltmärkten. Ziel war es, eine Gas-Mangellage im Winter zu vermeiden.
Die Sanktionen und die mangelnde Kooperationsfähigkeit der Bundesregierung im Hinblick auf den Rücktransport einer Gasturbine, die zum Betrieb der damals noch in Betrieb befindlichen Pipeline Nord Stream 1 notwendig war, drohten zu einer Unterversorgung mit Gas zu führen. Das Angebot Russlands, Gas vorübergehend über Nord Stream 2 zu liefern, schlug Deutschland aus.
Da die Gaspreise im vergangenen Jahr Rekordhöhen erzielten, zahlte auch THE ensprechend viel für den Einkauf. Insgesamt gab der deutsche Marktgebietsverantwortliche 10 Milliarden Euro aus. Verkauft hat THE inzwischen Gas im Wert von einer Milliarde Euro. Auf dem Verlust von geschätzt 7 Milliarden Euro bleibt sie, aber wohl nicht sitzen.
Da die deutsche Regierung die THE verpflichtete, die deutschen Gasspeicher unter allen Umständen bis zum November möglichst vollzumachen, durfte das Unternehmen im Gegenzug die erhöhten Bezugskosten an die Versorger weitergeben. Diese wiederum reichen die Gebühren nun an den Endverbraucher durch.
Ab dem 1. Juli müssen die deutschen Verbraucher für vier Jahre daher einen Aufpreis zahlen. Die Haushalte belastet das im Schnitt mit 120 Euro.
Durch den massiven Aufkauf von Flüssiggas hat Deutschland zudem dazu beigetragen, dass es zu einer massiven Knappheit in Ländern kam, die traditionelle Abnehmer waren und bei den explodierenden Kosten nicht mithalten konnten. So kam es beispielsweise in Pakistan zu regelmäßigen Stromausfällen, die unter anderem dem Mangel an kostengünstigem Gas geschuldet waren.
Mehr zum Thema – Krisen- und Insolvenzticker – Nach AKW-Abschaltung: Massiver Anstieg der Stromimporte
Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.