Deutschland

Sorge um gutes Deutsch: Baden-Württembergs Kretschmann gegen Gendersprache an Schulen

In die Debatte um Gendersprache in Medien, Schulen und Verwaltungen hat sich nun auch Winfried Kretschmann, der amtierende Ministerpräsident von Baden-Württemberg, eingeschaltet. Im Gespräch mit dpa äußerte er sich besorgt über die aktuelle Entwicklung der deutschen Sprache.
Sorge um gutes Deutsch: Baden-Württembergs Kretschmann gegen Gendersprache an SchulenQuelle: www.globallookpress.com © Marijan Murat / dpa

Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Bündnis 90/Die Grünen) hält nichts vom Trend zum Gendern im Klassenzimmer. "Die Schulen müssen sich an das halten, was der Rat für deutsche Rechtschreibung vorgibt. Sonst haben wir am Ende keine einheitliche Rechtschreibung mehr", sagte der Politiker – seit 1979 ein Urgestein der Grünen – der Deutschen Presse-Agentur in Stuttgart. Es sein schon "schlimm genug", dass so viele Grundschüler nicht lesen können. Man müsse es denen nicht "auch noch erschweren", indem man in der Schule "Dinge schreibt, die man gar nicht spricht".

Kretschmann sorgt sich ganz allgemein um die Entwicklung der Sprache – die Genderdebatte stehe für ihn allerdings nicht im Zentrum, sondern lenke eher ab:

"Ich finde bedauerlich, dass wir die Fragen der Sprache oft auf das Gendern verkürzen. Unsere Sprache ist nicht mehr kreativ. Wir überfrachten nur alles mit merkwürdigen Anglizismen. Es wäre gut, wenn wir insgesamt wieder kreativer mit unserer eigenen Sprache umgehen würden, statt mit Doppelpunkt und Unterstrich nicht sprechbare Dinge zu schreiben."

Kretschmann kritisierte auch den Sprachgebrauch der eigenen Zunft, die wieder so reden lernen müsse, dass die Menschen es auch verstehen. Politiker seien derzeit Meister darin, "Plastikwörter zu generieren". Das Gendern sei zwar, so der Ministerpräsident, wohl nicht mehr rückgängig zu machen, man sollte es aber "wenigstens nicht übertreiben". Kretschmann ist überzeugt, dass man Sprache nicht "politisch befehlen" könne.

Der Landesschülerbeirat Baden-Württemberg hatte unlängst gefordert, dass die "Akzeptanz für das Gendern" an Schulen weiter steigen müsse. Die Verwendung "geschlechtergerechter Sprache" in schriftlichen Prüfungen dürfe nicht mehr als Fehler gewertet werden. Es sei nicht mehr zeitgemäß, wenn Lehrkräfte Sternchen, Unterstrich oder Doppelpunkt negativ markierten, so meinten die Schülervertreter.

Nach Informationen des RedaktionsNetzwerkes Deutschland (RND) enthalten die Beurteilungs- und Korrekturrichtlinien für die Abschlussprüfungen in Baden-Württemberg keine Aussagen zum Gendern. Das Kultusministerium in Stuttgart wusste auf Anfrage des RND auch von keinen konkreten Fällen, in denen genderneutrale Sprache in Klausuren als Fehler gewertet wurde.

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(rt/dpa)

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