Granaten für die Ukraine: Rheinmetall will spanischen Munitionshersteller kaufen

Der Rüstungskonzern Rheinmetall beabsichtigt sein Munitionsgeschäft mit einer Übernahme in Spanien auszubauen. Gekauft werden soll das spanische Unternehmen EXPAL Systems. Dort könnte bald schon Gepard-Munition für die Ukraine produziert werden.

Der Rüstungskonzern Rheinmetall teilte am Sonntag mit, sein Munitionsgeschäft mit einer Übernahme in Spanien ausbauen zu wollen. Gekauft werden soll das spanische Unternehmen EXPAL Systems. Verkäufer sei der spanische Konzern MAXAM.

Die Transaktion soll demnach bis Sommer 2023 abgeschlossen sein, nachdem die kartellrechtlichen und sonstigen regulatorischen Prüfungen erfolgt sind. Dem vereinbarten Kaufpreis, der nach dem Abschluss der Transaktion fällig wird, liege ein Unternehmenswert von 1,2 Milliarden Euro zugrunde, hieß es.

Rheinmetall-Vorstandschef Armin Papperger sagte gegenüber dem Handelsblatt, dass die Nachfrage nach Munition seit der militärischen Eskalation in der Ukraine weltweit erheblich gestiegen sei.

EXPAL produziert unter anderem auch Munition für Artilleriesysteme und Flugabwehrgeschütze. Pro Jahr könne das Unternehmen 250.000 bis 300.000 Artilleriegranaten herstellen, fügte Papperger gegenüber dem Handelsblatt hinzu. Rheinmetall selbst komme auf eine Kapazität von rund 80.000.

Mit der Übernahme könnte auch das "Nein" der Schweizer bezüglich des Exports von Gepard-Munition umgangen werden. Laut Papperger könne bei EXPAL zukünftig auch Munition für den Flugabwehrpanzer Gepard gefertigt werden.

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