Deutschland

Energiesparen: Berlin knipst Beleuchtung von 200 Sehenswürdigkeiten aus

Die nächtliche Beleuchtung markanter Gebäude in Berlin wird aus Energiespargründen abgeschaltet. So sollen bald die Siegessäule oder der Berliner Dom dunkel bleiben. In den nächsten Wochen wird bei insgesamt 200 Wahrzeichen der Stadt die Anstrahlung ausgemacht.
Energiesparen: Berlin knipst Beleuchtung von 200 Sehenswürdigkeiten ausQuelle: Legion-media.ru © R.M. Nunes

Licht aus in Berlin: In den nächsten vier Wochen will die Stadtverwaltung die Anstrahlung von rund 200 Sehenswürdigkeiten abschalten. Bereits am Mittwochabend blieben einige Wahrzeichen der Bundeshauptstadt dunkel, wie zum Beispiel das Reiterstandbild Unter den Linden.

Man wolle damit "angesichts des Krieges gegen die Ukraine und der energiepolitischen Drohungen Russlands" einen "sichtbaren" Beitrag in Sachen Energiesparen leisten und ein Zeichen setzen. Es sei wichtig, "möglichst sorgsam" mit der Energie umzugehen. Das gelte "auch und gerade für die öffentliche Hand", heißt es seitens der Senatsverwaltung für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz. In deren Zuständigkeit stehen insgesamt rund 200 Gebäude im Land Berlin, die derzeit angestrahlt werden. Diese sollen nun sukzessive nachts ohne Beleuchtung auskommen.

In den kommenden Wochen sollen die Siegessäule, die Staatsoper, die Deutsche Oper, die Gedächtniskirche, das Rote Rathaus oder das Schloss Charlottenburg dunkel bleiben. Brückenbauwerke würden ebenfalls nicht mehr angestrahlt, heißt es.

Bereits Mitte Juli hatte der Berliner Senat angekündigt, markante Gebäude aus Energiespargründen nachts dunkel zu lassen.

In finanzieller Hinsicht wird diese Aktion wohl nicht viel bringen. Wie es aus dem Hause der Senatorin Bettina Jarasch (Bündnis 90/Die Grünen) heißt, seien für die Anstrahlung der Gebäude "rund 1.400 Strahler an Beleuchtungsmasten" im Einsatz. Die müssen jetzt manuell abgeschaltet werden. Die Senatsverwaltung für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz teilte mit:

"Der Anschlusswert aller Anstrahlungen beträgt ca. 100.000 W, der Stromverbrauch liegt bei ca. 200.000 kWh/Jahr, die Stromkosten belaufen sich auf ca. 40.000 Euro pro Jahr. Aufgrund der einmaligen Kosten voraussichtlich in ähnlicher Höhe für die manuelle Abschaltung der einzelnen Strahler ist kurzfristig der nennenswerte Energiespar-Effekt entscheidend für die Maßnahme, nicht die reine Wirtschaftlichkeit, die in dieser Situation schwer kalkulierbar ist."

Eine Demontage der Strahler werde demnach nicht erfolgen.

Während die FDP die Aktion von Rot-Grün-Rot begrüßt, kommt vonseiten der AfD Kritik. Sebastian Czaja, Vorsitzender der FDP-Fraktion im Abgeordnetenhaus von Berlin sagte gegenüber rbb:

"Wenn die Bürgerinnen und Bürger Strom sparen müssen, soll auch der Staat seinen Beitrag leisten."

Es waren nämlich die Liberalen selbst, die vor Wochen vorgeschlagen hatten, im Zuge der Energiekrise die Lampen zumindest ab Mitternacht auszuschalten und damit Strom zu sparen. 

Der Parlamentarische Geschäftsführer der AfD-Hauptstadtfraktion, Ronald Gläser, hingegen sieht Berlin auf dem Weg, wie die nordkoreanische Hauptstadt Pjöngjang zu werden. So sagte Gläser laut rbb: 

"Als Tourismusmetropole macht sich die Stadt damit ein gutes Stück unattraktiver. Berlins Vorbild scheint nicht mehr Paris zu sein, sondern Pjöngjang. Mit Rot-Grün-Rot wird es in Berlin zappenduster."

Mehr zum Thema - Die deutschen Grünen: Für das Land, das Klima und den Frieden eine einzige Katastrophe

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.

Am 24. Februar kündigte der russische Präsident Wladimir Putin an, gemeinsam mit den Streitkräften der Donbass-Republiken eine militärische Spezialoperation in der Ukraine zu starten, um die dortige Bevölkerung zu schützen. Die Ziele seien, die Ukraine zu entmilitarisieren und zu entnazifizieren. Die Ukraine spricht von einem Angriffskrieg. Noch am selben Tag rief der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij im ganzen Land den Kriegszustand aus.
Der Westen verurteilte den Angriff, reagierte mit neuen Waffenlieferungen, versprach Hilfe beim Wiederaufbau und verhängte Sanktionen gegen Russland.
Auf beiden Seiten des Konfliktes sind zahlreiche Soldaten und Zivilisten getötet worden. Moskau und Kiew haben sich gegenseitig verschiedener Kriegsverbrechen beschuldigt. Tausende Ukrainer sind mittlerweile aus ihrer Heimat geflohen.