Karlsruhe: CSD-Teilnehmer angegriffen und verletzt, Regenbogenfahne verbrannt
Nach der Karlsruher CSD-Parade kam es am Samstagabend laut dem Magazin queer.de zu einem Angriff auf Teilnehmer im Schlosspark. Wie am Dienstag verlautete, wurde eine Person mit Regenbogenfahne von einer Gruppe umzingelt, zunächst verbal beleidigt, dann angegriffen und geschlagen. Danach wurde ihr die Flagge entrissen und vor Ort verbrannt. Bei den Tätern soll es sich nach Augenzeugenberichten um eine "Personengruppe junger Männer und Frauen von südländischer Erscheinung" gehandelt haben.
Nachdem weitere CSD-Teilnehmer zu Hilfe eilten, wurden diese ebenfalls attackiert. Laut Polizeibericht gab es "mehrere Leichtverletzte". Personen seien "an Haaren gezogen und zu Boden gebracht worden, wo weiter auf sie eingeschlagen und getreten worden" sei. Ein 27-Jähriger musste mit dem Rettungswagen in ein Krankenhaus gebracht werden, andere Personen wurden "vor Ort von Rettungsteams begutachtet". Insgesamt sollen sieben Personen verletzt worden sein. Die Opfer hätten u.a. Knalltraumata, Gehirnerschütterungen und Knochenbrüche erlitten.
In #Karlsruhe kam es am Samstagabend zu einem Queerfeindlichen Angriff bei welchem mindestens 7 Personen verletzt wurden. Eine Regenbogenfahne wurde gestohlen und verbrannt. Auch Vorwürfe gegen die Polizei werden bekannt.#CSD#CSDKarlsruhe… https://t.co/YKUioP13XY
— Red Flag Journalism (@redflag_bericht) June 6, 2022
Ein THREAD 🧵:TW: Queerfeindliche GewaltZu einem Queerfeindlichen Angriff kam es am gestrigen Tag im #Karlsruhe|r Schlosspark. Dabei wurde mindestens eine Regenbogenflagge entwendet und öffentlich verbrannt.#CSDKarlsruhe#CSD#queerfeindlichkeit (1/X) pic.twitter.com/U3QvKKhdIM
— Armilla Brandt (@armillabrandt) June 5, 2022
Die Kriminalpolizei habe die weiteren Ermittlungen übernommen, heißt es in der Polizeimeldung. Laut einer Augenzeugin habe die Polizei die Angreifer – eine Gruppe von 20 bis 25 Personen – "ohne Kontrolle weiterlaufen" lassen. "Die hinzugerufenen Beamten sollen demnach unangemessen auf die Situation" reagiert haben, schrieb die freie Journalistin Armilla Brandt auf Twitter zu einem Foto der verbrannten Fahne:
"Trotz einer Polizeipräsenz von mindestens 10 Wannen stiegen lediglich 9 Polizist*innen aus und kümmerten sich um die Betroffenen."
Zudem sei es zu queerfeindlichen Beleidigungen durch Einsatzkräfte gekommen. Laut Brandt soll die Äußerung gefallen sein: "Ihr habt noch nicht genug abbekommen."
Am Sonntag fand erneut eine Demonstration der LGBTQ-Community in Karlsruhe wegen der Ereignisse vom Vortag statt, diesmal gegen "Queerfeindlichkeit" und unter dem Motto "Queers bash back".
Infolge des widerlichen Angriffs findet Sonntag eine Demonstration gegen #Queerfeindlichkeit statt. Organisiert durch die Opfer des Angriffs. Kommt vorbei und seid laut. Wir lassen uns nicht unterkriegen! Schlossplatz Sonntag 14:30 Uhr. #CSDKarlsruhe#Karlsruhepic.twitter.com/gmTFjtvUvb
— DIE LINKE. Karlsruhe (@DieLinke_KA) June 8, 2022
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