Deutschland

Sevim Dağdelen: "Wer soll diesen Blödsinn glauben?" (Video)

Die Berliner Initiative Friedenskoordination hat am Freitagabend eine Kundgebung gegen den in Europa drohenden Krieg durchgeführt. Am Brandenburger Tor haben sich dazu gestern bis zu 500 Teilnehmer versammelt. Hauptrednerin war die Linken-Bundestagsabgeordnete Sevim Dağdelen.

Am Freitag demonstrierten mehrere Hundert Menschen am Brandenburger Tor in Berlin gegen die antirussische Kriegshetze in deutschen und westlichen Medien. Nach Zählung der Zeitung Junge Welt soll es sich um rund 500 Teilnehmer gehandelt haben. Hauptrednerin war die Linken-Bundestagsabgeordnete Sevim Dağdelen. 

Die Teilnehmer der Kundgebung trugen selbst gestaltete Plakate und Banner unter anderem mit den Forderungen "Hetze gegen Russland – nicht in unserem Namen", "NATO raus!", "Nie wieder Faschismus und Diktatur", "Stoppt den Kriegskurs der NATO-Staaten!". 

Organisiert hatte die Kundgebung die Friedenskoordination Berlin (FRIKO). Unter den Teilnehmern waren – den mitgeführten Parteifahnen nach zu urteilen – Mitglieder der Linken, der DKP, der Kommunistischen Organisation sowie diverser anderer antifaschistischer Organisationen. Mit dabei waren auch die NaturFreunde. 

In deutlichen Worten wandte sich Dağdelen gegen das von der US-amerikanischen und anderen westlichen Regierungen, der CIA und westlichen Mainstreammedien verbreitete Narrativ, Russland bereite einen Angriffskrieg gegen die Ukraine vor: 

"(Die Medien) erzählen eine Lüge vom russischen Angriffskrieg, einer Invasion. Und wenn der eben ausbleibt, dann sagen sie: 'Na ja, der ist ausgeblieben, weil wir es rechtzeitig kommuniziert haben. Da hat der Russe sich nicht getraut.' Wer soll diesen Blödsinn eigentlich noch glauben?!" 

Die Bundestagsabgeordnete erinnerte daran, wie die derzeitige Eskalation rund um den Donbass aus ihrer Sicht begonnen hat: 

"Startpunkt der jüngsten Eskalation war der Kampfdrohnenangriff der ukrainischen Armee auf den Donbass am 27. Oktober und die Neujahrsansprache des ukrainischen Präsidenten Selenskij, wo er gesagt hat, man möchte den Donbass militärisch zurückerobern. Und was sollen die Russen dann machen? Dann sind natürlich die Alarmglocken im Kreml angegangen, und sie waren natürlich gewarnt und meinten 'Wir müssen jetzt aufpassen', falls es einen Angriff auf den Donbass gibt, auf die russischen Minderheiten dort." 

Dağdelen rief dazu auf, den 16. Februar für immer in Gedächtnis zu behalten als Tag, an dem sich geheimdienstliche Vorhersagen als nicht vertrauenswürdig herausstellten: 

"Der 16. Februar muss uns immer daran erinnern, dass man Geheimdienstinformationen nicht trauen darf."

Am Mittwoch war Dağdelen Gast bei Maischberger und vertrat dort die Auffassung, dass die Wurzel der derzeitigen Probleme in der NATO-Osterweiterung zu sehen ist. 

Sevim Dağdelen gilt als eine der profiliertesten Außenpolitiker der Partei Die Linke. Die in Duisburg geborene Journalistin studierte in Marburg, im australischen Adelaide und in Köln. Seit 2005 ist sie Abgeordnete des Bundestages und unter anderem im Auswärtigen Ausschuss und im Verteidigungsausschuss aktiv. 

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