Deutschland

"Menschenfeindlich"? Die Bundestagsdebatte über einen Transsexuellen auf einem Frauenquotenplatz

Die AfD-Abgeordnete Beatrix von Storch hat sich im Rahmen der Bundestagsdebatte zum Frauentag am 8. März kritisch zur Transgender-Ideologie geäußert. Storch äußerte juristische Bedenken, ob der Trans-Abgeordnete Ganserer als physischer Mann mithilfe der Frauenquote rechtmäßig in den Bundestag eingezogen ist.
"Menschenfeindlich"? Die Bundestagsdebatte über einen Transsexuellen auf einem FrauenquotenplatzQuelle: www.globallookpress.com © Matthias Balk

Die Kontroverse um den sich als Frau definierenden Bundestagsabgeordneten Tessa Ganserer (Bündnis 90/ Die Grünen) hat im Rahmen einer auf den gestrigen Donnerstag vorgezogenen Bundestagsdebatte zum Weltfrauentag am 8. März für heftige Diskussionen zwischen der AfD-Abgeordneten Beatrix von Storch und den übrigen Parteien gesorgt.  

Storch warf in ihrer Rede dem Großteil der anwesenden Parlamentarier vor, "Frauenabschaffer" zu sein, "weil Sie, fast alle hier, der Gender-Ideologie anhängen". Sie fügte hinzu, die Ideologie gefährde Frauen und Mädchen und berief sich auf einen Fall, in dem sich Frauen von einer Transfrau in einer Umkleidekabine belästigt fühlten, nachdem diese dort ihren Penis entblößt hatte.

Weiter nutzte von Storch das Thema, um auf den mithilfe der Frauenquote in den Bundestag eingezogenen Transgender-Politiker Ganserer aufmerksam zu machen. Diesbezüglich hatte die Initiative "Geschlecht zählt" den Einzug Ganserers in den Bundestag als "Missbrauch der Frauenquote" innerhalb der Grünen kritisiert und sogar von Wahlbetrug gesprochen, da Ganserer das Geschlecht nicht operativ angeglichen und den Personenstand nie amtlich geändert habe. In diesem Sinne argumentierte auch von Storch:

"Wenn der Kollege Markus Ganserer Rock, Lippenstift, Hackenschuhe trägt, dann ist das völlig in Ordnung. Es ist aber seine Privatsache. Biologisch und juristisch ist und bleibt er ein Mann. Und wenn er als solcher über die grüne Frauenquote in den Bundestag einzieht und hier als Frau geführt wird, ist das schlicht rechtswidrig."

Die AfD-Politikerin merkte an, Verfechter der Gender-Ideologie würden "behaupten, das Geschlecht hat mit Biologie nichts zu tun und jeder kann sich sein Geschlecht irgendwie selbst bestimmen". Sie beklagte die hasserfüllte Art und Weise, mit welcher die Kritiker dieser Ideologie mittlerweile verfolgt werden würden. Das Trans-Thema habe inzwischen "totalitäre" Züge angenommen, so von Storch. Mit Blick auf die Anatomie des Menschen fügte sie hinzu: 

"Wer so offenkundig die Natur, die Wahrheit leugnet, der muss die Wahrheit selbst zum Verbrechen erklären und jeden, der die Wahrheit ausspricht, zum Verbrecher.

Besonders bei den Bundestagsabgeordneten der Partei Bündnis 90/ Die Grünen, stieß der Redebeitrag der AfD-Abgeordneten auf Unverständnis. Zahlreiche Abgeordnete der Fraktion störten die Rede mit Zwischenrufen. Von Storch erklärte jedoch weiter, dass Ganserer die Frauenquote der Grünen als sinnlos entlarvt habe: "Hätte sich Robert Habeck im richtigen Moment als Roberta bezeichnet, dann wäre Roberta vermutlich jetzt Bundeskanzlerin." Der Abgeordneten zufolge zeige der Fall Ganserer, dass es einen Unterschied mache, "ob man sich als Frau verkleidet oder ob man eine Frau ist".

Während der Debatte betonte von Storch, sie habe "ausdrücklich gesagt, jeder kann privat machen, was er möchte". Jedoch gäbe es bestimmte Voraussetzungen "unter denen man juristisch sein Geschlecht wechseln kann". Ganserer habe sich in der Vergangenheit bewusst dagegen entschieden, hielt von Storch fest. 

Juristisch ist Ganserer ein Mann und trat bei der Bundestagswahl im letzten September unter seinem männlichen Geburtsnamen Markus an. Eine Änderung seines Geschlechts vom Mann zur Frau lehnt der Politiker mit der Begründung ab, das im Transsexuellengesetz festgeschriebene Prozedere sei "erniedrigend". Gegenüber der Wochenzeitung taz äußerte Ganserer: "Ein Penis ist nicht per se ein männliches Sexualorgan." Ganserer selbst ist mit einer Frau verheiratet. Das Paar hat zwei gemeinsame Kinder.

Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) bezeichnete die Aussagen von Storchs als "Schande" und verkündete, dass sich "alle Parteien außer der AfD" gegen die "menschenverachtende Rede" der AfD-Politikerin stellen würden. 

Der "Queer-Beauftragte" der Bundesregierung, Sven Lehmann, kommentierte, Trans-Frauen seien Frauen und auch Ganserer sei eine Frau. Die Stelle des "Queer-Beauftragten" wurde Anfang des Jahres von der Bundesregierung geschaffen, um mit allen Beteiligten bei Vorhaben der "Queerpolitik" zusammenzuwirken.

Mit ihrer Kritik an der Transgender-Ideologie steht Beatrix von Storch nicht allein. Die Autorin der Harry-Potter-Bücher, Joanne K. Rowling, kritisierte in den vergangenen Jahren zunehmend die ausufernde Debatte über Transgender-Themen. Dabei war Rowling wegen ihrer umstrittenen Aussagen zu der Thematik in die Kritik geraten. Auch der russische Präsident Wladimir Putin bemängelte in der Vergangenheit den Umgang des Westens mit den traditionellen Geschlechtern. Ende letzten Jahres sagte er auf einer Pressekonferenz:

"Wenn jemand meint, dass Frau und Mann das Gleiche sind, nun, okay. Es gibt aber einen gesunden Menschenverstand."

In den Augen Putins könne sich Russland mithilfe traditioneller Werte gegen diesen "Obskurantismus" des Westens wehren. Weiter sagte er, dass alle Völker Russlands einen "gewissen inneren moralischen Schutz gegen den Obskurantismus" des Westens hätten:

"Lasst sie machen, was sie wollen. Wir müssen alles Fortschrittliche und Gute für unsere Entwicklung übernehmen. Ich hoffe aber, dass unsere Völker ein tiefes internes Immunsystem gegen derlei Obskurantismus haben."

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