SEK stürmt falsche Wohnung – und bietet Amazon-Gutschein als Wiedergutmachung an
Einem Bericht der WOZ zufolge stürmte ein Spezialeinsatzkommando (SEK) am 25. Januar vergangenen Jahres die Wohnung eines unbescholtenen Bürgers in Essen. Das SEK hatte sich jedoch in der Etage vertan. Als Wiedergutmachung bot der SEK-Leiter dem betroffenen Studenten einen Amazon-Gutschein in Höhe von 50 Euro an. Laut dem Anwalt des Betroffenen sei dieses Verhalten "höchst unanständig".
Ausgelöst hatte den SEK-Einsatz laut der WOZ ein Mann, der eine Schülerin am 24. Januar über den Schulhofzaun hinweg mit einer Waffe bedroht haben soll. Die Schule befindet sich in der Nähe des betroffenen Wohnhauses. Das bedrohte Mädchen soll sich daraufhin seinen Eltern anvertraut haben, die umgehend Anzeige erstatteten. Am 25. Januar wollte dann das SEK mit großem Aufgebot die Wohnung des mutmaßlichen 39-jährigen Täters stürmen – irrte sich aber in der Etage. Der polizeibekannte mutmaßliche Täter lebt ein Stockwerk tiefer.
Die Beamten sollen die Wohnungstür aufgebrochen, und mit lautem Knall einen sogenannten "Irritationskörper" gezündet haben. Nachdem der unschuldige Mann am Boden fixiert und gefesselt war, soll dem Spezialeinsatzkommando schnell klar geworden sein, dass es sich um die falsche Person handelt. Über das, was dann passierte, gehen die Schilderungen auseinander, so die WOZ weiter.
Der Anwalt des Studenten, Jörg Hufer, erklärte:
"Meinem Mandanten wurden Waffen an die Schläfe gehalten, es war auch Tränengas im Einsatz, mein Mandant konnte noch lange nach dem Einsatz nicht mehr die Augen öffnen."
Die Polizei wiederum behauptet, dass dem Studenten weder eine Waffe an den Kopf gehalten worden sei, noch das Tränengas im Einsatz gewesen sei. Sanitäter konnten der Polizei zufolge keine Verletzungen bei dem 28-Jährigen feststellen. Doch Hafer sagte:
"Er musste sich mittlerweile in psychologische Behandlung begeben, weil er nicht mehr schlafen kann, total schreckhaft ist und arbeitsunfähig."
Dem Anwalt zufolge will der Student mittlerweile nicht mehr in öffentliche Erscheinung treten. Er sei psychisch und körperlich zu belastet, so Hufer. Und er ergänzte:
"Vergleichbaren Verfahren zufolge könnte das Schmerzensgeld in fünfstelliger Höhe liegen, das wäre angemessen."
Denn vor allem, was nach dem Einsatz passierte, erzürnt den Anwalt. So soll der Leiter des Kommandos den Studenten besucht, und ihm ein offizielles Entschuldigungsschreiben der Behörde, die schriftliche Zusage der Kostenbegleichung für nötige Reparaturarbeiten – und, wie die WOZ weiter berichtet, ein 50-Euro-Gutschein von Amazon angeboten haben. Polizeisprecherin Sonja Kochem erklärte dazu:
"Diesen Gutschein hat er privat finanziert als Geste der Wiedergutmachung."
Hufer bewertete den Vorgang als "unter aller Kanone." Dieses Verhalten sei "höchst unanständig", so der Rechtsanwalt. Wie die WOZ weiter schreibt, sei der eigentliche Tatverdächtige beim gleichen Einsatz erwischt worden. Befinde sich mittlerweile aber wieder auf freiem Fuß, da in seiner Wohnung keinerlei Beweismittel gefunden werden konnten.
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