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Medienberichte: Deutscher Marinechef Schönbach räumt Posten

Nach seinen viel kritisierten Aussagen bei einem Besuch in Indien wird der deutsche Vizeadmiral Kay-Achim Schönbach laut Medienberichten seinen Posten als Bundesmarine-Oberkommandierender räumen. Schönbach hatte unter anderem gesagt, dass Russland Respekt verdiene.
Medienberichte: Deutscher Marinechef Schönbach räumt PostenQuelle: www.globallookpress.com © Bernd Wüstneck/dpa

Der deutsche Vizeadmiral Kay-Achim Schönbach wird laut Medienberichten nach seinen viel kritisierten Äußerungen seinen Posten als Bundesmarine-Oberkommandierender räumen. Das teilte das Verteidigungsministerium am Samstagabend laut dpa den Obleuten im Bundestag mit. Zuvor hatte der Spiegel darüber berichtet. Marine-Inspekteur Vizeadmiral Schönbach hatte bei einer Veranstaltung in Indien in einem im Internet veröffentlichten Video unter anderem gesagt: "Die Halbinsel Krim ist weg, sie wird nicht zurückkommen." Er betonte zudem, dass Russland Respekt verdiene. Dieser Wunsch Russlands sei "leicht zu erfüllen".

Sowohl im Verteidigungsministerium als auch im Auswärtigen Amt zeigte man sich verärgert über Schönbach Äußerungen. Bei einer am Vormittag einberufenen Videokonferenz beriet Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) mit ihrem Generalinspekteur Eberhard Zorn und ihrem obersten PR-Berater, wie man mit Schönbach umgehen soll. Zuvor hatte das ukrainische Außenministerium die deutsche Botschafterin in der Ukraine Anka Feldhusen einbestellt.

Das Verteidigungsministerium in Berlin distanzierte sich von Schönbachs Äußerungen. Dieser werde "auf eigene Bitte" abgelöst und von Konteradmiral Jan Christian Kaack ersetzt. Im Wehrressort habe man laut Spiegel wohl bereits damit gerechnet, dass Schönebach um seine Entlassung bitten werden, um Konsequenzen des Verteidigungsministeriums aus dem Wege zu gehen. Vizeadmiral Schönbach hatte bei einem Auftritt in Indien Verständnis für den russischen Präsidenten Wladimir Putin geäußert.

"Was er wirklich will, ist Respekt auf Augenhöhe. Und – mein Gott – jemandem Respekt entgegenzubringen, kostet fast nichts, kostet nichts. Also würde man mich fragen: Es ist leicht, ihm den Respekt zu geben, den er fordert – und den er vermutlich auch verdient."

Er sehe die größere Bedrohung in China, sagte er. "Selbst wir, Indien, Deutschland, brauchen Russland, weil wir Russland gegen China brauchen", so Schönbach. In Bezug auf den Konflikt zwischen Russland und der Ukraine sagte Schönbach auch, dass sich Russland ukrainisches Territorium aneignen wolle, "sei Nonsens". Ein Sprecher des Verteidigungsministeriums erklärte der dpa:

"Die Äußerungen entsprechen in Inhalt und Wortwahl in keiner Weise der Position des Bundesverteidigungsministeriums."

Schönbach selbst äußerte sich am Samstag über seinen dienstlichen Twitter-Account: Er bezeichnete seine Äußerung als "klaren Fehler" und als "unbedacht, fehleingeschätzt in der Situation".

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(rt/dpa)

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