Europa

Wegen deutschen Marine-Chefs: Ukrainisches Außenministerium bestellt deutsche Botschafterin ein

Die Äußerungen des deutschen Marine-Vizeadmirals Kay-Achim Schönbach haben in der Ukraine Ärger ausgelöst. Schönbach hatte unter anderem Respekt für Russland gefordert. Als Reaktion berief das ukrainische Außenministerium die deutsche Botschafterin Anka Feldhusen ein.
Wegen deutschen Marine-Chefs: Ukrainisches Außenministerium bestellt deutsche Botschafterin einQuelle: AP © Alex Brandon / Pool AP

Das ukrainische Außenministerium hat die deutsche Botschafterin in der Ukraine Anka Feldhusen wegen umstrittener Äußerungen eines deutschen Militärs einberufen. Es gehe um die "Unannehmbarkeit der Äußerungen des Oberkommandierenden der Kriegsmarine Deutschlands, Kay-Achim Schönbach", hieß es in einem Schreiben des Ministeriums vom Samstag. Unter anderem gehe es um dessen Aussage, "dass die Krim niemals in den Bestand der Ukraine zurückkehren wird und dass unser Staat den Mitgliedskriterien für die NATO nicht entsprechen wird".

Marine-Inspekteur Vizeadmiral Schönbach hatte bei einer Veranstaltung in Indien in einem im Internet veröffentlichten Video unter anderem gesagt: "Die Halbinsel Krim ist weg, sie wird nicht zurückkommen." Er betonte zudem, dass Russland Respekt verdiene.

Darüber hinaus monierte die Ukraine in dem Schreiben des Außenministeriums erneut, dass Deutschland keine Verteidigungswaffen an das Land liefern wolle:

"Wir drücken unsere tiefe Enttäuschung anlässlich der Position der Regierung Deutschlands über die Nichtgewährung von Verteidigungswaffen an die Ukraine aus."

Die Ukraine hatte Deutschland wiederholt um Waffenlieferungen gebeten. Die Bundesregierung hält bisher an ihrem klaren Nein fest. Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) sagte der Welt:

"Waffenlieferungen wären da aktuell nicht hilfreich – das ist Konsens in der Bundesregierung."

Der ukrainische Außenminister Dmitri Kuleba kritisierte die Haltung Deutschlands mit Blick auf den Konflikt seines Landes mit Russland auch auf Twitter. "Die derzeitigen Äußerungen Deutschlands enttäuschen", schrieb er am Samstag in dem Kurznachrichtendienst. Dies widerspreche seiner Ansicht nach der seit 2014 geleisteten Hilfe, für die Kiew dankbar sei. Er betonte aber: "Jetzt ist wie noch nie die Einheit des Westens gegenüber Russland wichtig."

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