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Medienbericht: Grüne wollen Habeck als Vizekanzler, Baerbock als Fachministerin "geeignet"

Nach dem Scheitern ihrer Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock wollen die Grünen ihren zweiten Co-Vorsitzenden Robert Habeck ins Rennen um wichtige Ministerposten schicken. Laut einem "FAZ"-Bericht will die Partei Habeck zum Vizekanzler machen.
Medienbericht: Grüne wollen Habeck als Vizekanzler, Baerbock als Fachministerin "geeignet"Quelle: AFP © John Macdougal

Nach dem enttäuschenden Ergebnis der Grünen bei der Bundestagswahl verschiebt sich das Kräfteverhältnis zwischen den Parteivorsitzenden von Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock zugunsten von Robert Habeck. Die FAZ habe aus "mehreren Quellen" erfahren, dass Habeck in einer künftigen Regierungskoalition mit Beteiligung der Grünen den Posten des Vizekanzlers bekommen und damit bei der strategischen Aufstellung an die Spitze rücken soll.

Mit dem Wahlergebnis von 14,8 Prozent waren die Grünen deutlich hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Baerbock, so heißt es, habe ihre Chance gehabt. Mit den personellen Konsequenzen müsse man deutlich machen, dass die Grünen nicht einfach in der bisherigen Formation weitermachen könnten, sondern "verstanden haben".

Wie es heißt, haben sich die Parteivorsitzenden aber nicht erst in der Wahlnacht auf die Neuaufstellung verständigt. Vor längerer Zeit bereits seien die beiden übereingekommen, dass man sich nach einem schlechten Wahlergebnis personell neu sortieren müsse. Mit einem schlechten Ergebnis meinten die Grünen im Wahlkampf stets Werte von 17 Prozent und weniger.

In den Umfragen hatten sie in den Monaten vor der Wahl deutlich besser gelegen. Bis auf 28 Prozent schoss der Balken nach der Nominierung Baerbocks in die Höhe. Dann folgte Fehler auf Fehler: ein geschönter Lebenslauf, zu spät gemeldete Nebeneinkünfte und Plagiate in ihrem Buch haben Baerbocks Wahlkampagne ins Stocken gebracht. Als Kanzlerkandidatin landete sie schließlich weit abgeschlagen auf dem dritten Platz hinter ihren Konkurrenten Olaf Scholz (SPD) und Armin Laschet (CDU/CSU). Auch in ihrem Wahlkreis Potsdam hat sie klar gegen Olaf Scholz verloren.

Baerbock trägt als Kanzlerkandidatin besondere Verantwortung für das Ergebnis. Sie hatte sich in einem Machtkampf um die Kandidatur gegen Habeck durchgesetzt, der auch gerne im Wahlkampf ganz vorne gestanden hätte. Das Verhältnis der beiden gilt seitdem als angeschlagen.

Im Hintergrund wirkt Habeck offenbar schon als der neue starke Mann der Grünen. Dem FAZ-Bericht zufolge hat er bereits in den vergangenen Tagen Kontakt zur FDP aufgenommen, nun stellt er das Sondierungsteam zusammen. Habeck habe Ambitionen auf das Finanzministerium kundgetan, das allerdings auch der FDP-Vorsitzende Christian Lindner gerne übernehmen würde. Es gehe nun erst mal um die Inhalte, dann um die Ressorts und als letztes um die Personen, sagte Habeck am Montag.

Die Grünen warnen davor, Baerbock nun zum Sündenbock zu machen und ins Abseits zu stellen. Sie sei ein "politisches Talent", heißt es. Als Fachministerin sei sie ohne Frage geeignet, in dieser Rolle könne sie noch wachsen. Die Kanzlerkandidatur sei für sie, die noch keine Regierungserfahrung hat, wohl zu früh gekommen. Vor allem von Kolleginnen aus der Bundestagsfraktion bekommt Baerbock viel Rückendeckung.

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