Deutschland

Politikwissenschaftler zu TV-Triell: "Die Kanzlerkandidaten haben ihr Bild bestärkt und bestätigt"

Im ersten TV-Dreikampf bei RTL und ntv am Sonntag kam es zum Streitgespräch zwischen den drei Kanzlerkandidaten Olaf Scholz, Armin Laschet und Annalena Baerbock. RT DE sprach mit Prof. Dr. Nils Diederich, Politikwissenschaftler und Experte für Wahlforschung.

Über die Unterschiede in der Persönlichkeit der Kanzlerkandidaten von Union, SPD und Grünen, die Diskussionsthemen und der Einfluss der Debatte auf die Wahlumfragen sprach RT DE mit Prof. Dr. Nils Diederich, Politikwissenschaftler und Experte für Wahlforschung. Diederich betont, ein Vorteil des Triells sei, dass der Wähler die drei Kandidaten zusammen sehen konnte. Dabei waren die Unterschiede ihrer Persönlichkeit klar zu sehen. Ihm zufolge hat Laschet zerfahren, Baerbock recht leidenschaftlich und Scholz sehr staatstragend gewirkt.

Diederich hebt hervor:

"Man konnte sich die Vorstellung machen, wer am besten in der Lage ist, eine Bundesregierung zu führen."

Die sehr nüchterne, sehr programmbezogene Art der Antworten von Scholz knüpfe an den Stil von Bundeskanzlerin Angela Merkel an. Viele Wähler haben nun die Assoziation, das sei eigentlich der Stil, den ein Bundeskanzler haben sollte, fasst der Experte für Wahlforschung zusammen. Der Politikwissenschaftler fährt fort:

"Alle drei wissen, dass sie nach der Wahl in Koalitionsverhandlungen gehen müssen. Deswegen sind harte Kontroversen vermieden worden."

Das Bild, das die drei Kanzlerkandidaten bisher in der Öffentlichkeit abgegeben haben, sei im Laufe der Debatte bestärkt und bestätigt worden. "Die Debatte ist eine Art Bestätigung, eine Information für die Wähler. Der Einfluss auf die Haltung der Wähler wird aber nicht fundamental." Deswegen dürfte die Zahl der Wähler, die durch dieses Gespräch ihre Orientierung verändert haben, sehr gering sein, so Prof. Diederich.

Mehr zum Thema - Reichlich Geld fürs Phrasenschwein – "Stand heute" im Dreikampf um die Kanzlerschaft

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.