Deutschland

COVID-19-Pandemie: Hospitalisierungsrate soll Sieben-Tage-Inzidenz ergänzen

Das Bundesgesundheitsministerium will die Indikatoren zur Beurteilung der COVID-19-Pandemie ergänzen. Neben die Sieben-Tage-Inzidenz sollen die Hospitalisierung sowie die Infektionsdynamik und der Anteil Geimpfter treten. Maßnahmen zur Eindämmung sollen die Bundesländer ergreifen.
COVID-19-Pandemie: Hospitalisierungsrate soll Sieben-Tage-Inzidenz ergänzenQuelle: www.globallookpress.com © Rüdiger Wölk via www.imago-images.de

Das Bundesgesundheitsministerium hat eine Initiative zur Änderung des Infektionsschutzgesetzes gestartet. Die Sieben-Tage-Inzidenz soll nicht länger als alleiniger Indikator für die Verbreitung des Coronavirus dienen. Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) sagte dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND), sie habe "ausgedient". Nun werde die Hospitalisierungsrate die Gefährlichkeit der Pandemie anzeigen.

Die Rate gibt an, wie viele COVID-19-Patienten pro 100.000 Einwohner im Verlauf von sieben Tagen stationär behandelt werden. Das Robert Koch-Institut (RKI) erhebt diesen Wert seit Längerem sowohl auf Ebene des Bundes als auch der Länder.

Wie aus den Angaben des RKI hervorgeht, wurden von der 29. bis zur 32. Kalenderwoche 309 COVID-19-Patienten in Deutschland auf Intensivstationen behandelt. 17 von ihnen hatten einen vollständigen Impfstatus. Seit Mitte Juli steigt ihre Zahl kontinuierlich. Daher gibt das RKI den Wert jetzt regelmäßig an. Am 26.8. lag er bei 1,56 – eine Woche zuvor bei 1,24.

In Bremen liegt der Wert bei 1,91, in Nordrhein-Westfalen bei 1,88. Darauf folgt Rheinland-Pfalz mit 1,69. Die geringste Hospitalisierung ist mit 0,46 in Sachsen-Anhalt zu verzeichnen. 

Die Gesetzesänderung enthält einen Schwellenwert, bei dessen Erreichen strengere Maßnahmen zu treffen wären. Dazu heißt es: "Der Schwellenwert ist jeweils unter Berücksichtigung der regionalen stationären Versorgungskapazitäten festzusetzen mit dem Ziel, eine drohende Überlastung der regionalen stationären Versorgung zu vermeiden." Der Vorschlag sieht vor, dass die Bundesländer über die Maßnahmen entscheiden. Spahn: "Sie behalten auch alle anderen Pandemiekriterien im Blick und können damit die Lage in ihrer Region am besten beurteilen."

Als weitere Indikatoren für die Beurteilung der Pandemie sollen die Infektionsdynamik und der Anteil der gegen Corona Geimpften genutzt werden.

Die Angaben zur Belegung der Krankenhäuser und der Intensivbetten kommen mit zeitlichem Verzug. Darauf wies der Virologe Prof. Stephan Ludwig vom Universitätsklinikum Münster gegenüber dem RND hin:

"Hospitalisierungen und Auslastung der Intensivstationen sind wichtige Parameter zur konkreten Einschätzung der Belastung unseres Gesundheitssystems, greifen aber als alleinige Größen zu spät im Verlauf des Infektionsgeschehens an."

Kritik äußerte auch Prof. Reinhard Busse, der Management im Gesundheitswesen an der TU Berlin lehrt. "Wir wissen zwar in Zukunft potenziell besser und schneller, welche Personen überhaupt ins Krankenhaus kommen, aber ob sie dann einen Tag oder 20 Tage dort sind, ob sie zwischendurch auf die Intensivstation kommen und beatmet werden, das wird nicht erfasst."

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