Einsteigen, zurücktreten, impfen: Berlins Bürgermeister verkündet Impfaktion im S-Bahnzug

Berlins Regierender Bürgermeister Müller kündigt eine Sonderimpfaktion der Berliner S-Bahn an. Offen ist noch, ob man im fahrenden oder stehenden Zug impfen will. Für Jugendliche ab 16 Jahren stünden Shuttlebusse direkt von der Schule ins Impfzentrum bereit.

Der Regierende Bürgermeister von Berlin, Michael Müller (SPD), hat am Dienstag eine Sonderimpfaktion "im Rahmen eines S-Bahnzuges" angekündigt. "S-Bahn-Chef Buchner hat gesagt, sie werden dafür etwas anbieten im Rahmen eines S-Bahnzuges, um noch mal zusätzlich Impfungen zu ermöglichen", sagte Müller laut einem Bericht der Berliner Zeitung

"Das ist eine kreative und spektakuläre Lösung."

Auf eine Anfrage der dpa wollte eine Sprecherin der Berliner S-Bahn, einer Tochtergesellschaft der Deutschen Bahn, keine Details verraten. "Ich kann bestätigen, dass wir etwas in Vorbereitung haben, aber mehr kann dazu noch nicht gesagt werden", sagte die Sprecherin. In den kommenden Tagen werde man sich aber zu der Sonderimpfaktion äußern.

Die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG), zu denen Bus und U-Bahn gehören, planten laut Aussagen einer Sprecherin keine derartigen Aktionen. Mit Blick auf die Notbremsung, die in einer Gefahrensituation zu jeder Zeit möglich sein müsse, äußerte sich die BVG-Sprecherin skeptisch. Die Verabreichung einer Impfung sei während des Fahrens undenkbar.

"Ich kann mir so etwas nicht in einem fahrenden Zug vorstellen."

Außerhalb von Impfzentren und Arztpraxen wurden in Berlin bereits Sonderimpfaktionen in Einkaufszentren, auf Parkplätzen und Tanzclubs durchgeführt. Der Berliner Regierungschef zeigte sich sichtlich zufrieden. Im Zuge der Sonderimpfaktionen an alltäglichen Orten seien in den letzten Wochen bereits 50.000 Impfungen verabreicht worden.

Die steigende Inzidenz in Berlin eine Woche nach dem Ende der Schulferien, die am Mittwoch bei 69 lag, mache Bürgermeister Müller aber Sorgen. "Wir müssen und wollen auf die steigenden Zahlen reagieren", sagte er.

Nach der Empfehlung der Impfung für Kinder ab zwölf Jahren durch die Ständische Impfkommission werde man für die 16- und 17-Jährigen Shuttlebusse direkt aus der Schule in die Impfzentren anbieten. Um die verbliebenen 37 Prozent der ungeimpften Berliner zu erreichen, werde man eine Postkarten-Kampagne an alle Berliner Haushalte starten.

Senioren würden ab September ihre dritte Impfung bekommen.

"Erst werden mobile Impfteams die Pflege- und Wohnheime anfahren. Danach laden wir die Ältesten zur Drittimpfung ein, dann die nächsten Bevölkerungsgruppen."

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