Nach STIKO-Empfehlung: Grüne wollen Kinder auf Schulhöfen impfen

Kaum hat die Ständige Impfkommission sich entschieden, auch Kindern und Jugendlichen im Alter ab zwölf Jahren eine Impfung gegen das Coronavirus zu empfehlen, schon fordern die Grünen rasche und konkrete Impfgelegenheiten. Dazu zählten "einfach zugängliche Schulhof-Impfangebote".

Nachdem die Ständige Impfkommission (STIKO) in den vergangenen Wochen zunehmend unter politischen Druck geraten war, wurde von der unabhängigen Behörde am Montag nun letztendlich die Impfung gegen das Coronavirus bei Kindern und Jugendlichen ab zwölf Jahren empfohlen. Nach gegenwärtigem wissenschaftlichen Stand würden die Vorteile der Impfung gegenüber dem Risiko sehr selten auftretender Nebenwirkungen überwiegen, teilte man mit, während man sich auf einen noch nicht vorgelegten Beschlussentwurf berief.

Kaum ausgesprochen, meldeten sich jetzt die Grünen zu Wort und forderten eine möglichst schnelle Umsetzung der Empfehlung, die die betroffene Altersgruppe der zwölf- bis 17-jährigen Heranwachsenden einschließt. Grünen Fraktionschefin Kathrin Göring-Eckardt sagte gegenüber der Deutschen Presse Agentur, dass es nun Tempo bräuchte, um "einfach zugängliche Schulhof-Impfangebote" für alle Schüler zu schaffen, die dann auch ihren Eltern zur Nutzung offenstehen sollten.

Ebenfalls müssten diesbezügliche Aufklärungsarbeit und Informationskampagnen versuchen Schritt zu halten. Sie verwies darauf, dass die Sommerferien in den kommenden Wochen ihr Ende fänden. Ebenso wurde der STIKO für das Votum auf "fundierter Grundlage" gedankt. Bislang galt für diese Altersgruppe dort noch die Empfehlung einer Impfung nur bei erhöhtem Risiko für schwere Coronaverläufe.

Der überraschend veränderten Wahrnehmung der STIKO bezüglich des Umgangs mit Vakzinen und Heranwachsenden kam erst letzte Woche die Berliner Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci zuvor, die in einem direkt an 180.000 Kinder adressierten Schreiben für die zu diesem Zeitpunkt noch nicht empfohlene Impfung gegen das Coronavirus ab zwölf Jahren warb. Kritiker sprachen von einem  Skandal.

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