Deutschland

Corona-Krise treibt Deutschlands öffentliche Verschuldung auf Rekordhöhe

Das Statistische Bundesamt hat die Verschuldung von Bund, Ländern, Kommunen und Sozialkassen bekannt gegeben. Sie ist im vergangenen Jahr auf den höchsten Stand seit Gründung der Bundesrepublik gestiegen: Pro Einwohner ist das Land mit 26.141 Euro verschuldet.
Corona-Krise treibt Deutschlands öffentliche Verschuldung auf RekordhöheQuelle: www.globallookpress.com

Der Öffentliche Gesamthaushalt war zum Jahresende 2020 beim nicht-öffentlichen Bereich mit 2.172,9 Milliarden Euro verschuldet. Wie das Statistische Bundesamt (StBA, siehe destatis.de) nach endgültigen Ergebnissen weiter mitteilt, entspricht dies einer Pro-Kopf-Verschuldung von 26.141 Euro. Das waren 3.281 Euro mehr als ein Jahr zuvor.

Der öffentliche Bereich setzt sich aus Bund, Ländern, Gemeinden und den Sozialversicherungen einschließlich der Extrahaushalte zusammen. Zum nicht-öffentlichen Bereich gehören Kreditinstitute und der sonstige inländische und ausländische Bereich, zum Beispiel private Unternehmen.

Binnen Jahresfrist stieg die öffentliche Verschuldung um 14,4 Prozent oder 273,8 Milliarden Euro auf den höchsten jemals am Ende eines Jahres gemessenen Schuldenstand. Der Anstieg ist insbesondere bei Bund und Ländern auf die Maßnahmen zur Bewältigung der COVID-19-Pandemie zurückzuführen und setzte sich nach vorläufigen Ergebnissen im ersten Quartal 2021 fort. 

Der Bund war Ende 2020 mit 1.403,5 Milliarden Euro verschuldet. Der Schuldenstand stieg damit gegenüber dem Jahresende 2019 um 18,1 Prozent, das entspricht 214,9 Milliarden Euro. Umgerechnet auf die Einwohnerzahl Deutschlands betrugen die Schulden des Bundes 16.884 Euro pro Kopf (2019: 14.308 Euro). 

Schulden des Bundes steigen um gut 18 Prozent, der Länder um knapp 10 Prozent 

Die Schulden der Länder stiegen um 9,8 Prozent, also um 57 Milliarden Euro auf 636 Milliarden Euro. In allen 16 Ländern waren Anstiege zu verzeichnen. Der durchschnittliche Schuldenstand pro Kopf betrug 7.652 Euro. Am höchsten war die Pro-Kopf-Verschuldung – wie bereits im Vorjahr – mit durchschnittlich 21.723 Euro in den Stadtstaaten Bremen, Hamburg und Berlin. Anders als die Flächenstaaten nehmen die Stadtstaaten zugleich auch kommunale Aufgaben wahr. 

Die Flächen-Bundesländer verzeichneten im Jahr 2020 eine Pro-Kopf-Verschuldung von 6.520 Euro. Am höchsten war die Verschuldung je Einwohner im Saarland mit 14.737 Euro, gefolgt von Schleswig-Holstein mit 11.002 Euro. Die geringsten Pro-Kopf-Verschuldungen haben Sachsen mit 1.244 Euro und Bayern mit 1.359 Euro. In den meisten Ländern stand die höhere Verschuldung größtenteils im Zusammenhang mit der Corona-Krise. 

Kommunale Verschuldung steigt moderat um 1,5 Prozent 

Die Verschuldung der Gemeinden und Gemeindeverbände wuchs im Vorjahresvergleich nur mäßig um 1,5 Prozent, was 1,9 Milliarden Euro entspricht, auf 133,3 Milliarden Euro. Die Entwicklung der Schuldenstände verlief aber in den einzelnen Ländern sehr unterschiedlich. Dem Ansteigen insbesondere in Bayern, Baden-Württemberg und Hessen steht ein jeweiliger Rückgang vor allem im Saarland, in Sachsen und Brandenburg gegenüber. 

Die Verschuldung der Gemeinden und Gemeindeverbände betrug insgesamt je Einwohner 1.733 Euro. Die Kommunen in Rheinland-Pfalz wiesen mit 3.182 Euro die höchste Pro-Kopf-Verschuldung vor dem Saarland auf, gefolgt von Nordrhein-Westfalen mit 2.875 Euro. Die geringste kommunale Pro-Kopf-Verschuldung verzeichnete – wie im Vorjahr – Sachsen mit 575 Euro, gefolgt von Brandenburg mit 613 Euro und Baden-Württemberg mit 841 Euro.

Die Sozialversicherung war Ende 2020 mit 0,53 Euro je Einwohner (2019: 0,71 Euro) verschuldet. Die Gesamtschulden haben sich wie in den Vorjahren weiter reduziert und beliefen sich auf 44 Millionen Euro (2019: 59 Millionen Euro). 

Hinweis vom StBA: Die in der jährlichen Schuldenstatistik nachgewiesenen Schuldenstände können von den haushaltsmäßigen Schuldenständen abweichen. 

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