Starkregen durch Klimawandel? "Stern" verbreitete irreführende Wettergrafik
Das Wochenmagazin Stern hat am 15. Juli auf seiner Webseite Wetterkarten zum Niederschlag in Deutschland zwischen 1996 und 2012 veröffentlicht. Die Karten veranschaulichten grafisch den angeblich deutlich gestiegenen Niederschlag in Deutschland. Nach zunehmender Kritik an der Karte wurde sie am 23. Juli, knapp eine Woche nach der Veröffentlichung, aus dem Beitrag entfernt.
Laut einem Bericht der Jungen Freiheit suggerierte die Grafik, dass im abgebildeten Zeitraum die Menge an Niederschlag in Deutschland um ein Vielfaches gestiegen war. In Wirklichkeit zeigten die Karten aus den verschiedenen Jahren die zunehmende Anzahl an Wetterstationen.
Es kann sehr verwirrend sein, wenn man derzeit unter #Hochwasserkatastrophe liest und sieht wie die Fronten streiten.Dabei geht es viel darum ob Starkregen nun eine Folge der Klimakrise ist oder nicht. Ich fand diese Grafik sehr spannend um zu begreifen, was die Menge ausmacht. pic.twitter.com/pkFPdBoZkH
— ᴊᴏᴋᴀ (@Shurjoka) July 17, 2021
Entsprechend hoch dürfte aber die Bereitschaft bei den Lesern gewesen sein, die Daten in den zuvor durch Medien und Politik aufgegriffenen Narrativ einzuordnen, der die Ursache für die anhaltende Flutkatastrophe im Westen Deutschlands im Klimawandel sieht.
Zeitige Einwände wurden ignoriert
Dabei hatte sich bereits am 16. Juli Stefan Wehrmeyer, der Urheber der Daten, die der Stern verwendet hatte, mit Kritik zu Wort gemeldet. In einem Tweet schrieb der Softwareentwickler und Gründer der Faktenprüfers fragdenstaat.de, dass die Karten "Murks" seien. Er habe die Daten geliefert, aber gleichzeitig gewarnt, dass es starke Unterschiede bei der Anzahl der Messstationen gebe. Der Stern habe die Warnung ignoriert.
Diese Karten sind Murks und das weiß ich, weil ich die Daten für den stern nach Bitten so geliefert habe mit der Warnung, dass es starke Unterschiede bei der Anzahl der Messstationen gibt – Jahre also nicht einfach vergleichbar sind. Wurde ignoriert. #ddjprozesseausderhöllehttps://t.co/6zfh1BcfW9
— Stefan Wehrmeyer (@stefanwehrmeyer) July 16, 2021
Am Mittwoch äußerte sich auch noch Jörg Kachelmann zu der Grafik. In einem Tweet schrieb der Meteorologe:
"Das Einzige, was man hier sieht, ist die Entwicklung der Zahl der Wetterstationen, die stündliche Regenmengen auswerfen können."
Im Jahr 1991 gab es 133 Wetterstationen in Deutschland, aktuell sind es 1.600. Tatsächlich sei es laut Angaben des Deutschen Wetterdienstes seit Beginn der Radarmessungen 2001 zu einem Anstieg langen, starken Niederschlags gekommen. Um Aussagen über das Klima zu treffen, sei der Beobachtungszeitraum aber zu kurz. Auch zu Hochwasser im Einzugsgebiet großer Flüsse käme es nicht häufiger als früher.
Laut der Antwort des Stern auf die Anfrage der Jungen Freiheit habe man versehentlich eine veraltete Karte verwendet und bat den Fehler der Redaktion zu entschuldigen.
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